Dienstag, 14. Juli 2009

Einladung zum Blog-Switch

Liebe Leser, wie Sie aus den letzten Blog-Einträgen entnehmen konnten, ist das Thema «Linpus Linux» abgeschlossen. Sollten Sie zwischenzeitlich auch zu Ubuntu gewechselt sein oder dies zumindest in Betracht ziehen, dann sind Sie herzlich eingeladen, auf die Seite


zu wechseln. Hier werden in gewohnter Weise Tipps und Tricks zu Ubuntu Linux auf einem Acer Aspire One 531 präsentiert. Da aber die wenigsten Beiträge nur für dieses eine Modell zutreffen, können Sie dem Blog folgen, auch wenn Sie ein anderes Netbook-Modell Ihr eigen nennen.

Ich würde mich freuen, Sie auf dem neuen Blog wieder begrüssen zu dürfen!

Sonntag, 12. Juli 2009

Bye, bye, Linpus

Die Leser-Reaktionen auf den bisher letzten Eintrag im Blog zeigen, dass bereits viele Linpus-User auf dem Aspire One auf Ubuntu gewechselt sind. Für alle Leser, die noch zögern, ist dieser Artikel gedacht. Er fasst Argumente aus bereits veröffentlichten Artikeln zusammen.

Das von Acer modifizierte Linpus Linux ist veraltet. Linpus basiert auf Fedora Linux, welches zwischenzeitlich drei ganze Versionssprünge weiter ist. In der Folge können viele Programme, wenn überhaupt, nicht in der aktuellen Version unter Linpus installiert werden. Ausserdem ist Acer's Linpus stark abgeriegelt; regelmässige Systemupdates und ein frei zugänglicher Softwarepool steht dem Linpus-Benutzer nicht zur Verfügung. Gerade aber das wäre eine der grossen Stärken eines Linux-Systems.

Acer selbst hat ganze zwei Mal zusätzliche Software für seine Linux-Variante zur Verfügung gestellt. Einmal zum Start Mitte 2008, ein weiteres Mal kurz vor Weihnachten des selben Jahres. Die Auswahl des Gratis-Angebots vermochte nicht in jeder Hinsicht zu überzeugen und ist mit der riesigen Auswahl an freien Programmen für Linux nicht zu vergleichen. Systemupdates kamen häufiger von Acer, wobei nur einzelne Komponenten angepasst wurden. Fast bei jedem dieser sogenannten Live-Updates gab es ein von Acer selbst produziertes Problem. Manchmal waren es einfache Tippfehler in den Installationsskripten, die auch Monate nach Bekanntwerden nicht korrigiert wurden.

Heute wird kein einziges Acer-Netbook mehr mit Linpus oder einem anderen Linux-System verkauft. Die Kunden wünschen Windows, heisst es. Tatsache ist, dass das halbherzige Engagement seitens Acer (und anderer Netbook-Hersteller) kaum dazu in der Lage war, Linux wirklich eine Chance einzuräumen. Was Linux leisten kann, zeigt sich, wenn man eine aktuelle Distribution installiert. In diesem Blog wurde mehrfach Ubuntu genannt. Es ist seit einigen Jahren die am stärksten verbreitete Linux-Distribution, sie wird regelmässig aktualisiert und aktuelle Linux-Programme stehen in der Regel für Ubuntu zur Verfügung.

Drei Beispiele

Wenn Sie den Blog kennen, werden Sie wissen, dass er von einer Person geschrieben wurde, die sich nicht scheut, intensiv zu recherchieren und Dinge auszuprobieren, um ein Problem zu lösen. Dennoch konnten die folgenden drei Funktionen unter Linpus Linux nicht realisiert werden, wogegen sie unter Ubuntu in wenigen Minuten eingerichtet waren.

1. Netzwerkdrucker

Ein am USB-Port eines Wireless-Routers angeschlossener Drucker wurde unter Linpus nicht gefunden, selbst nicht bei Angabe der korrekten IP- und Port-Nummern. Ausserdem war nicht einmal die Treibersoftware für das fragliche Modell unter Linpus installiert, obwohl es sich um ein drei Jahre altes Modell eines bekannten Herstellers handelt. Ubuntu erkannte den Drucker sofort im Netz und konnte ihn ohne Eingabe zusätzlicher Informationen sofort verwenden.

2. Zwei-Monitor-Anzeige

Der Aspire One kann an einen zweiten Monitor angeschlossen werden, aber er zeigt unter Linpus auf beiden Displays das gleiche Bild. Sofern nur das externe Display angesteuert wird, lässt sich die Auflösung auf maximal 1024 x 768 vergrössern. Doch die eingebaute Hardware kann mehr. Unter Ubuntu lässt sich nicht nur die Auflösung auf einem externen Monitor weiter vergrössern, sondern es ist auch möglich, auf beiden Displays einen jeweils eigenen Bildschirminhalt anzuzeigen.

3. Mehrbenutzersystem

Linux ist traditionell ein Mehrbenutzersystem. Zwar ist es unter Linpus auch möglich, mittels bekannter Terminalbefehle einen zweiten Benutzer einzurichten, aber das zerschiesst die Linpus-Oberfläche völlig. Auch einige Systembestandteile wie z.B. der Netzwerkzugriff funktionieren dann nicht mehr. Ubuntu hat damit keine Probleme. Ein zweiter Benutzer ist schnell eingerichtet und dieser kann sogar eine andere Sprache als der erste Benutzer verwenden.

Der Geschwindigkeitsfaktor

Linpus Linux startet schneller als andere Linux-Systeme, die Batterielaufzeit und der Wireless-Empfang sind besser - das wird jedenfalls oft behauptet. Doch stimmt das tatsächlich in einem Umfang, der gerechtfertigt, Linpus einer "erwachsenen" Linux-Distribution vorzuziehen?

Der Linpus-Bildschirm steht rund 12 Sekunden nach dem Druck auf die Einschalttaste, das ist unbestritten rekordverdächtig. Bis das System komplett geladen und betriebsbereit ist, vergeht mindestens noch einmal die gleiche Zeit. Als letztes wird das Wireless-Netzwerk gestartet und erst dann lässt sich ein Netbook im Sinne des Erfinders einsetzen.

Starten Sie ein Ubuntu-System, ohne die Bootauswahl und das Benutzer-Login anzuzeigen, so sehen Sie dennoch etwas länger auf einen dunklen Bildschirm. Wenn sich aber der Desktop öffnet, dann ist er betriebsbereit, inklusive des Zugriffs auf ein drahtloses Netzwerk. Vergleicht man die Zeit, die beide Systeme vom Einschalten bis zur völligen Betriebsbereitschaft benötigen, so schmilzt der einstmals spektakuläre Unterschied auf eine kaum noch merkbare Anzahl von Sekunden dahin.

Auch bei der Anzeige der voraussichtlichen Batterieleistung und der Empfangsstärke des Wireless-Signals zeigt sich, dass Linpus hier deutlich optimistischere Prognosen abgibt als Ubuntu, die tatsächliche Leistung letztlich aber bei beiden Systemen äusserst ähnlich ist.

Fazit

Wie bereits eingangs erwähnt, soll Sie dieser Artikel zum Umstieg auf Ubuntu (oder eine andere, grosse Linux-Distribution Ihrer Wahl) bewegen und letztlich dazu, Linpus Linux den Rücken zu kehren. Das ist jedenfalls das Fazit des Blog-Autors nach rund zehn Monaten intensiver Erfahrung mit Linpus Linux: Der Umstieg auf ein richtiges Linux. Sie werden erstaunt sein, was Ihr kleines Netbook fähig ist, zu leisten, wenn es nicht mehr durch ein künstlich eingeschränktes Betriebssystem gefesselt wird. Und vergessen Sie nicht: Linux-Distributionen und fast ausnahmslos alle Programme dafür sind völlig kostenfrei und legal aus dem Internet zu beziehen. Sie werden von einer weltweiten Entwicklergemeinde gepflegt und aktuell gehalten. Viren und Trojaner sind unbekannt in der Linux-Welt. Linux ist ein modernes und doch schlankes System, welches mit einer Vielzahl von Peripheriegeräten ohne zusätzliche Treiber zurecht kommt. Kurz: Linux ist das Betriebssystem, das Sie schon immer wollten. Nur, Linpus Linux zeigt Ihnen nicht viel davon.

Ein Wunsch an Acer

Acer und andere Netbook-Hersteller haben 2008 einiges an Zeit und Energie in Linux-Systeme gesteckt, heute ist nichts mehr davon zu sehen. Das macht eigentlich nichts, denn es gibt bessere Distributionen, die frei erhältlich sind.

Doch jedes Netbook, jeder PC, enthält Komponenten, die das Betriebssystem von sich aus noch nicht kennt. Jedes mit Windows ausgelieferte Netbook beinhaltet eine ganze Reihe von zusätzlichen Treibern, ohne die viele Funktionen der Hardware nicht ansprechbar wären.

Linux hat mit den letzten Kernel-Updates viel Netbook-spezifisches dazu gelernt, aber es bleibt immer wieder die eine oder andere Sache, die dem System unbekannt ist. Zum Beispiel funktioniert Wireless, nicht aber die Leuchte dazu am Gehäuse. Keine weltbewegenden Sachen also. Aber diese funktionieren unter Linpus oder Windows auch nur deshalb, weil der Hersteller entsprechende Treiber liefert.

Es wäre schön, gäbe es bei Acer und den anderen eine Linux-Abteilung, die statt einer kompletten Distribution Anpassungen des Linux-Kernels an die aktuelle Hardware programmiert. Das könnte sogar so weit gehen, dass Netbooks völlig ohne Betriebssystem ausgeliefert werden, aber mit den entsprechenden Treibern für Linux. Es wäre dann eine "Linux Ready"-Hardware. Wäre das nicht vernünftiger -und Ressourcen sparender- als der missglückte Versuch mit Linpus Linux?

Montag, 22. Juni 2009

Adieu, A110

Regelmässige Leser werden sich wundern, warum seit mehr als zwei Wochen kein neuer Beitrag den Weg in diesen Blog gefunden hat. Es ist Ferienzeit, aber das ist leider nicht der Grund.

Es geschah mitten im Schreiben eines neuen Blog-Beitrags, dass die linke Maustaste ihren Geist aufgab. Genauer gesagt, die Taste wurde nach dem Bestätigen nicht mehr angehoben und ist seit dem ständig gedrückt. Eigentlich kein Beinbruch, denn diese Taste wird eher selten benötigt, da der linke Mausklick gut über das Touchpad simuliert werden kann.

Während der A110L nun in den Ursprungszustand zurück versetzt wurde, wartet er geduldig darauf, wieder in den Originalkarton verpackt und als Garantiefall an den Verkäufer zurück gegeben zu werden. Nur die Quittung muss noch gefunden werden. Eingriffe wie die RAM-Aufrüstung, zu der das ganze Gerät geöffnet werden musste, könnten allerdings dazu führen, dass eine Garantieleistung verweigert wird.

In der Zwischenzeit sind Überlegungen des Autors wieder in den Vordergrund gerückt, die kleine Netzsemmel gegen ein besseres Netbook auszutauschen. Denn obwohl die technischen Daten bei so ziemlich allen Netbooks ähnlich sind, gibt es enorme Leistungsunterschiede zum A110 und A150 von Acer. Diese beiden Modelle scheinen ihre Infrastruktur nicht auszureizen und stehen regelmässig am unteren Ende einer Vergleichsskala von Netbooks mit identischem Prozessor.

Schlanker sollte er sein, der Neue, ein 10"-Display haben und eine gute Batterielaufzeit. Bluetooth und Wifi nach dem schnellen N-Standard wären schön, Linux Voraussetzung.

Leider gibt es da nicht mehr viel Auswahl. Gerade noch zwei Modelle mit Linux werden hier angeboten, eines von Asus, das andere von HP. Während das Asus-Modell eine herausragende Batterielaufzeit hat, ist das Modell von HP deutlich schlanker. Beide werden aber nicht mehr produziert, es handelt sich also um Restbestände.

Und wie sieht es bei Acer aus? Vier Nachfolgemodelle des ursprünglichen Aspire One gibt es mittlerweile, sie tragen die Typenbezeichnungen D150, D250, 531 und 751. Keines davon wird mehr mit Linpus Linux ausgeliefert. Die ersten beiden sehen dem A110/150 noch recht ähnlich, haben aber wie das dritte Modell einen 10"-Bildschirm. Das vierte kann mit einem 11.6"-Display nur noch mit Mühe als Netbook bezeichnet werden.

Die Wahl fiel schliesslich auf einen Aspire One 531, nicht zuletzt wegen der Verfügbarkeit beim Händler vor Ort. Bestehende Peripherie wie z.B. der Autoladeadapter, können damit weiter verwendet werden. Dieser Aspire One ist deutlich flacher als der A110, trotz eingebauter Festplatte, und bietet mit seinem 6-Zellen-Akku eine wesentlich höhere Laufzeit. Bluetooth ist an Bord, nur auf den schnellen Wifi-N-Standard muss, wie bei Acer üblich, verzichtet werden. Die Grundfläche des Geräts ist kaum grösser als die des A110, nur der grössere Akku schaut deutlich nach hinten aus dem Gehäuse heraus.



Unterm Strich ist der AO531 immer noch aus Plastik, ist aber robuster als der A110. Der marginal grössere Bildschirm bei gleicher Auflösung stellt die Buchstaben grösser dar und dieses kleine Bisschen steigert den Lesekomfort sehr.

Ubuntu fand schnell seinen Weg auf die Festplatte des AO531 und funktioniert bestens. Eventuell wird der ein oder andere Hardware-spezifische Tipp dazu hier auf dem Blog zu lesen sein, aber von Linpus Linux hat sich der Autor nun endgültig, wenn auch nicht ganz freiwillig, verabschiedet.

Damit wird es auch in Zukunft kaum mehr neue Beiträge zu diesem Thema und in diesem Blog zu lesen geben.

Donnerstag, 4. Juni 2009

Temperaturanzeige auf dem Desktop

[Ubuntu] Falls Sie zur Steuerung des Lüfters acerhdf installiert haben, können Sie per Terminal die aktuelle Innentemperatur Ihres Aspire One auslesen:

cat /sys/class/thermal/thermal_zone0/temp

Natürlich ist es nicht sehr bequem, jedes mal das Terminal zu bemühen, wenn man sich über die Temperatur informieren möchte. Mit dem Wissen um diesen Terminalbefehl können Sie sich aber selbst ein passendes Screenlet basteln.

Laden Sie sich zunächst das Screenlet Watermark system information herunter. Voraussetzung ist natürlich, dass Sie den Screenlets Manager bereits auf Ihrem System installiert haben.

Watermark bietet eine Vielzahl verschiedener Möglichkeiten zum Auslesen von Systeminformationen an. Darunter gibt es auch die Möglichkeit, Systeminformationen via Terminalbefehlen auszulesen. Dazu klicken Sie mit der rechten Maustaste auf ein eben geöffnetes Watermark-Screenlet und wählen den Eintrag Properties. In dem sich öffnenden Einstellungsdialog wählen Sie den Reiter Options und dort zunächst den Reiter WaterMark.

Wählen Sie aus dem ersten Pull-down-Menü den Eintrag Sensors und aus dem zweiten den Eintrag Custom Sensor. Dann wechseln Sie zum Reiter Custom Sensor.

In das Textfeld Command line tragen Sie den oben genannten Terminalbefehl ein, den Applet-Text (label) können Sie frei auswählen.

Anschliessend sieht das Screenlet ungefähr so aus:

Definieren Sie zum Schluss im Screenlets Manager, dass die Watermark Screenlets beim Systemstart geladen werden, dann haben Sie fortan eine Temperaturanzeige auf dem Desktop.

Mittwoch, 3. Juni 2009

Gnome-Look Screenlets

Bei der Installation des Screenlets Managers werden bereits eine Menge dieser kleinen Hilfsprogramme auf dem Aspire One bereit gestellt. Falls das nicht genügt: Es gibt eine grosse Anzahl weiterer Screenlets zum kostenlosen Download im Internet.

Screenlets.org bietet selbst ein Verzeichnis an, noch mehr Auswahl gibt es bei Gnome-Look. Rund 300 Screenlets stehen derzeit zur Verfügung, Tendez steigend. Die Anzeigeoptionen highest rated und most downloaded helfen ein wenig, die Spreu vom Weizen zu trennen. Eine Suchfunktion steht selbstverständlich auch zur Verfügung.

Sollten Sie bisher für eine bestimmte Aufgabe kein passendes Screenlet gefunden haben, lohnt sich ein Besuch auf dieser Website.

Freitag, 29. Mai 2009

Screenlets und Widgets

[Ubuntu] Die bereits für Linpus beschriebenen Screenlets lassen sich natürlich auch unter Ubuntu installieren. Das Installationspaket steht im Programm Anwendungen hinzufügen/entfernen in der Rubrik Zubehör und in Ubuntu Tweak in der Rubrik Desktopwerkzeuge zur Verfügung.

Screenlets werden auf dem Desktop platziert und durch geöffnete Fenster verdeckt. Es steht zwar auch die Funktion zur Verfügung, dass sie immer über den Desktop- und Programmfenstern schweben, aber das macht auf dem kleinen Netbook-Bildschirm wenig Sinn.

Dem gegenüber verhalten sich die vom Mac OS X 10.5 bekannten Widgets anders. Sie werden auf einer unsichtbaren Bildschirmebene, dem Dashboard, abgelegt. Auf Tastendruck legt sich diese halbtransparente Ebene über den gesamten Bildschirm und zeigt die Widgets an. Dabei ist es egal, ob auf dem Bildschirm gerade der Desktop angezeigt wird oder Programme laufen.

Aber warum gibt es in den Einstellungen der Screenlets einen Eintrag Widgets, den man anwählen kann? Hier kommt Compiz Fusion ins Spiel. Im Bereich Arbeitsfläche des CompizConfig Einstellungs-Managers lässt sich ein Widget-Layer aktivieren. Damit werden dann alle Screenlets, bei denen der Widget-Eintrag aktiviert wurde, auf eine unsichtbare Ebene gelegt, die über Tastendruck angezeigt werden kann. Es empfiehlt sich, die von Compiz vorgegebene Taste F9 umzudefinieren, da F9 in vielen Linux-Programmen zum Ein- und Ausblenden von Seitenleisten verwendet wird. F12 ist eine Taste, die von den wenigsten Programmen vorbelegt ist. Eine kleine Einschränkung gibt es noch: Widgets lassen sich nicht anzeigen, wenn ein Programm in der Vollbilddarstellung läuft (z.B. Firefox mit der Taste F11).

Nun können Sie das beste aus beiden Möglichkeiten machen. Verwenden Sie Screenlets, um den Desktop mit informativen Miniprogrammen aufzupeppen und Widgets für Informationen, die auch dann zur Verfügung stehen, wenn der Desktop verdeckt ist.

Obwohl sich die Screenlets auch unter Linpus Linux installieren lassen, die Widget-Funktion können Sie dort leider nicht einsetzen. Denn Linpus ignoriert alle Einstellungen von Compiz Fusion. Dies gilt allerdings nur für die Launcher-Oberfläche, mit dem Standard-XFCE-Desktop funktioniert Compiz, wie Blog-Leser berichteten.

Mittwoch, 27. Mai 2009

Grosse Fenster verschieben

[Ubuntu] Der für Linpus beschriebene Trick zum Fenster verschieben funktioniert im Prinzip auch unter Ubuntu: Klicken Sie einfach mit gedrückter Alt-Taste in ein Fenster, um es über den Bildschirmrand hinaus zu verschieben. Das ist gerade auf einem Netbook wie dem Aspire One nützlich, denn immer wieder kommt es vor, dass ein Einstellungsfenster zu gross ist.

Allerdings werden Sie feststellen, dass unter Ubuntu mit installiertem Compiz Fusion der obere Bildschirmrand mit der Leiste (Panel) eine feste Grenze darstellt. Das Fenster kann nicht über diese Grenze hinaus verschoben werden, es sei denn, Sie blenden die Leiste aus.

Mit einem Terminal-Befehl können Sie diese Beschränkung aufheben:

gconftool --set --type=bool /apps/compiz/plugins/move/allscreens/options/constrain_y false

Es handelt sich hierbei um eine einzige Befehlszeile.

Anschliessend können Sie ein Fenster mit gedrückter Alt-Taste auch über den oberen Bildschirmrand hinaus verschieben.

Dienstag, 26. Mai 2009

Webcam-Recycling

[Ubuntu] Die eingebaute Webcam des Aspire One funktioniert unter Ubuntu 9.04 tadellos. Sie ist allerdings fest in Richtung Benutzer eingebaut. Wenn man etwas anderes aufnehmen möchte, ohne den Bildschirm vom Benutzer weg zu drehen, benötigt man eine externe Webcam. Und keine der im Laden erhältlichen Webcams kommt mit Treibern für Linux.

Da gibt es eine gute Nachricht: Für viele Webcams ist gar kein gesonderter Treiber notwendig. Selbst alte Modelle, die noch irgendwo im Haushalt herum liegen, lassen sich am Aspire One unter Ubuntu wieder verwenden. Im Falle des Anhalters waren das eine betagte Icecam von Macally und eine zur Playstation 2 gehörende EyeToy-Camera. Beide Modelle funktionierten auf Anhieb; als Testsoftware diente Cheese, das mit Ubuntu geliefert wird.


Für Linpus-Benutzer sieht die Sache dagegen weniger gut aus. Selbst mit zusätzlichen, generischen Treibern für Fedora 8 gelang es nicht, diese beiden Webcams unter Acer's Linux anzusprechen.

Donnerstag, 21. Mai 2009

Disk-Images schreiben

Disk-Images sind Dateien, die das Abbild eines kompletten Speichermediums enthalten. Ein bekanntes Beispiel sind die Linux Live-CDs. Diese Images werden meist als Dateien mit der Endung .iso angeboten, welche auf eine CD gebrannt oder auf einen USB-Stick kopiert werden können. Was aber, wenn die Image-Datei in einem anderen Format geliefert wird?

Ein verbreitetes Format für Image-Dateien ist .img, das ursprünglich für Abbilder von Disketten verwendet wurde (erinnern Sie sich noch?). Viele Brenn- und Kopierprogramme kommen mit diesem Format zurecht. Um ein solches Image auf einen USB-Stick zu schreiben, benötigen Sie aber noch nicht einmal ein spezielles Programm. Es geht auch im Terminal.

Nach dem Download der Image-Datei stecken Sie einen leeren USB-Stick in den Aspire One und hängen ihn sofort wieder aus. Das können Sie im Dateimanager machen oder im Terminal.

Öffnen Sie ein Terminalfenster, machen Sie sich zum Root und navigieren Sie in den Ordner, in dem die Image-Datei liegt. Falls Sie den USB-Stick noch nicht ausgehängt haben, geben Sie folgenden Befehl ein:

umount /dev/sdb1

In diesem Beispiel wird davon ausgegangen, dass nur der benötigte USB-Stick im Aspire One steckt und keine anderen USB-Massenspeicher.

Jetzt können Sie den Inhalt des Images auf den USB-Stick schreiben und zwar mittels des Terminal-Befehls dd:

dd if=dateiname.img of=/dev/sdb

Statt des Platzhalters dateiname.img müssen Sie natürlich den tatsächlichen Namen der Image-Datei angeben.

Nun können Sie sich einen Kaffee holen. Im Terminal scheint eine ganze Weile nichts zu passieren, aber wenn der USB-Stick ein Aktivitätslämpchen besitzt, so werden Sie daran eine geschäftige Tätigkeit bemerken. Nach einigen Minuten meldet sich das Terminal mit statistischen Angaben über die geschriebene Datenmenge zurück.

Starten Sie den Computer neu und halten Sie beim Aufstarten die Taste F12 gedrückt, um den USB-Stick als Bootmedium auszuwählen.

Dienstag, 19. Mai 2009

Sunbird Kalender

Acer liefert auf dem Aspire One mit Linpus Linux die Acer Communication Suite (ACS) mit, die Mails, RSS-Feeds, Adressen und einen Kalender anzeigen kann. Bei Ubuntu ist dagegen standardmässig Evolution installiert. Es weist eine ähnliche Funktionalität auf, hat aber Probleme mit der Bildschirmgrösse eines Netbooks.

Sowohl der ACS-Kalender als auch Evolution können bestehende Kalenderdaten importieren, wenn diese im iCalendar-Format (ics) vorliegen. Das ist aber nur die halbe Miete, denn ein Netbook ist ein Zweit- oder gar Drittcomputer. Will man vernünftig mit Kalenderdaten arbeiten, so müssen diese auf allen Computern gleich sein. Wer will schon einen Termin mehrfach eingeben oder importieren, damit er auf allen Geräten erscheint?

Deshalb bieten moderne Kalenderprogramme die Möglichkeit, Kalenderdaten über einen Webserver zu publizieren bzw. zu abonnieren. Zwei bekannte Beispiele sind der Google-Kalender und die iTools von Apple. Man kann aber auch einen eigenen Computer zum Kalenderserver machen und so für den Abgleich sorgen.

Es gibt eine grosse Anzahl von Kalenderprogrammen, aber wenn man eines sucht, das sich auf Abonnements versteht und das für verschiedene Plattformen zur Verfügung steht, wird die Auswahl deutlich kleiner. Ein solches Programm ist Sunbird, der Kalender von Mozilla. Das ist das Haus, aus dem auch der Webbrowser Firefox und das Mailprogramm Thunderbird stammen. Sunbird kann sogar als Komponente in das Mailprogramm Thunderbird integriert werden, das dazu benötigte Plug-In hört auf die Bezeichnung Lightning. Damit hat Thunderbird dann genau die gleiche Funktionalität wie die ACS, ist aber deutlich leistungsfähiger.

Sunbird steht sowohl für Linpus als auch für Ubuntu in den Repositories zur Verfügung und kann über das Terminal oder die Software-Aktualisierung installiert werden. Unter Linpus im Terminal wäre der Befehl also:

sudo yum install sunbird

Nach der Installation steht die Software im Desktop-Menü zur Verfügung. Unter Linpus wird allerdings eine um zwei Nummern ältere Version geliefert, dafür steht sie gleich in Deutsch zur Verfügung. Ubuntu-User können das deutsche Sprachpaket für Sunbird als Add-On nachladen (Menü Extras -> Add-Ons).

Sunbird versteht sich auf das Abonnieren von Kalenderdaten in verschiedenen Formaten: iCalendar (ics), CalDAV, Sun (WCAP) und Google Calendar. Auch das Publizieren im ics-Format beherrscht Sunbird. Natürlich ist es darüber hinaus möglich, Termine und Aufgaben auf die althergebrachte Art zu importieren oder gar manuell einzutragen.

Sonntag, 17. Mai 2009

Compiz Fusion

[Ubuntu] Spass mit Desktop-Effekten: Falls dies für Sie ein Widerspruch in sich ist, lesen Sie nicht weiter. Denn Compiz Fusion fügt dem Verhalten von Fenstern und anderen Desktop-Elementen eine Reihe von Effekten hinzu, die grösstenteils keinen wirklichen Nutzen bringen, sondern einfach nur schön anzuschauen sind.

Der umfangreiche CompizConfig Einstellungs-Manager lässt sich am Einfachsten über Ubuntu Tweak installieren. Dort öffnen Sie den Bereich Anwendungen, Unterbereich Hinzufügen/Entfernen und lassen sich die Gruppe Desktopwerkzeuge anzeigen. Nach der Installation finden Sie den Einstellungsmanager in den Systemeinstellungen.

Bei der Menge an Optionen, die hier geboten wird, verliert man leicht den Überblick. Gehen Sie daher schrittweise vor und aktivieren Sie nicht zu viele Optionen auf einmal. Es gilt auch, sich für die eine oder andere Option neue Tastaturkürzel zu merken. Das Einstellungsfeld bietet eine Such- und eine Gruppierungsfunktion, ausserdem lassen sich Einstellungen speichern, so dass Sie jederzeit zu einem bestimmten Set zurückkehren können.

Das Einstellungsfenster benötigt die komplette Bildschirmhöhe Ihres Aspire One. Sie sollten daher vorübergehend alle Leisten des Ubuntu-Desktops ausblenden, wenn Sie den Compiz-Einstellungsmanager öffnen.

Viele der Optionen sind reine Effekthascherei, wie z.B. die unterschiedlichen Effekte beim Schliessen eines Fensters oder Menüs, die auch alle zusammen in zufälliger Reihenfolge eingesetzt werden können. Oder der Effekt beim Wechseln der Arbeitsfläche, bei dem die Bildschirme nicht einfach verschoben werden, sondern sich im Raum um die eigene Achse zu drehen scheinen.

Das Schöne daran ist, dass alle Effekte vom Netbook-Prozessor spielend bewältigt werden und ruckelfrei ablaufen. Gegenüber der biederen und statischen Oberfläche von Linpus Linux mag man hier kaum seinen Augen trauen. Lediglich einige wenige Sekunden mehr beim Aufstarten des Systems muss man in Kauf nehmen als Preis für den Einsatz von Compiz Fusion.

Nicht alle Effekte sind reiner Selbstzweck, es gibt auch durchaus nützliche Optionen. Zum Beispiel Expo, das dem Mac OS X abgeschaut wurde - dort heisst es Exposé. Sie können damit alle Arbeitsflächen in einem Bildschirm aufrufen und begutachten. Ebenfalls gut vom Apple-Betriebssystem kopiert ist die Option, alle Fenster einer oder mehrerer Arbeitsflächen verkleinert und überlappungsfrei auf einem Bildschirm anzuzeigen.

 Exposé

 Fenster anzeigen

Diese Effekte können in sogenannten aktiven Ecken abgelegt werden. Die Einstellung dazu steht in Ubuntu Tweak zur Verfügung.

Haben Sie eine Einstellung wie im oben abgebildeten Dialogfeld getätigt, dann werden alle Arbeitsflächen angezeigt, wenn der Mauszeiger den unteren linken Rand berührt und alle Fenster werden angezeigt, wenn der Mauszeiger in der unteren rechten Ecke ankommt.

Sie sehen: Compiz Fusion peppt den Aspire One mächtig auf. Zumindest unter Ubuntu. Denn Linpus Linux kennt zwar auch einen Eintrag zu Compiz Fusion im Desktop-Menü, aber es zeigt sich gänzlich unbeeindruckt von sämtlichen dort gewählten Optionen. Das System ist so abgeriegelt, dass es Benutzerwünsche bezüglich Compiz-Effekten einfach ignoriert.

Samstag, 16. Mai 2009

Super, die Home-Taste

[Ubuntu] Wenn Sie einen Acer Aspire One mit vorinstalliertem Linpus Linux erstanden haben, dann kennen Sie die Home-Taste. Sie ist in der untersten Tastenreihe auf der linken Seite zu finden und mit der stilisierten Abbildung eines Häuschens bedruckt. Falls Sie mangels Alternativen zu einem Aspire One gegriffen haben sollten, auf dem ein Betriebssystem-Veteran aus Redmond vorinstalliert war, so ist diese Taste mit einem Windows-Logo verziert.

So oder so: Betriebssytem-intern wird diese Taste als Super-Taste bezeichnet. Genauer als Super L. Das L steht für links, allerdings gibt es kein Pendant auf der rechten Seite. Dort finden Sie eine Taste mit stilisiertem Menü, die das Betriebssystem als Menu-Taste erkennt.

Unter Linpus Linux blendet ein Druck auf die Super-Taste alle Programmfenster aus und zeigt den Launcher. Deshalb wird sie als Home-Taste bezeichnet. Ubuntu kennt diese Funktion auch, die Tastenkombination ist Ctrl-Alt-D. Leicht zu merken: das D steht für desktop.

Unter dem Menüpfad System -> Einstellungen -> Tastenkombinationen öffnen Sie ein Kontrollfenster für alle möglichen Tastenkombinationen Ihres Ubuntu-Systems. In der Gruppe Fensterverwaltung finden Sie die besagte Kombination für den freien Blick auf den Desktop. Klicken Sie nun einfach in das Feld Tastenkombination und drücken Sie dann einmal auf die Home-Taste. Schon haben Sie die gleiche Funktion wie unter Linpus.

Allerdings werden Sie in einem der nächsten Artikel mit Compiz Fusion Bekannschaft machen, einem Programm, das intensiven Gebrauch von Tastenkombinationen in Verbindung mit der Super-Taste macht. All diese Tastenkombinationen würden unbrauchbar, wenn die Super-Taste exklusiv mit der Home-Funktion belegt ist. Vielleicht überlegen Sie sich, ob Sie sich nicht doch lieber die Kombination Ctrl-Alt-D merken möchten.

Freitag, 15. Mai 2009

Karten und GPS

Google Earth ist so bekannt, dass man kaum noch auf die Idee kommt, nach einem Programm zu suchen, das ebenfalls Landkarten darstellen kann. Nicht so auf dem Aspire One, denn Google Earth ist auf einem Netbook mit Atom-Prozessor einfach nicht zu gebrauchen. Als Alternative unter Linpus Linux bietet sich TangoGPS an.

Wie der Name schon sagt, ist TangoGPS auf die Benutzung mit einem GPS-Empfänger ausgerichtet. Aber auch ohne solch ein Zubehör lässt sich die Software bestens nutzen, um Landkarten anzusehen oder die Koordinaten zu einem bestimmten Ort herauszufinden. Anders als das GPS-Gerät fürs Auto kommt TangoGPS zunächst ohne jegliches vorinstalliertes Kartenmaterial aus. Erst beim Anzeigen bestimmter Regionen wird das Kartenmaterial von freien Quellen aus dem Internet zugeladen und auf der Festplatte abgelegt. Dabei kann man aus unterschiedlichen Kartenansichten wählen: Strassenkarten, topografische Karten oder Luftbildaufnahmen.


Das Nachladen der gewählten Kartenausschnitte geht schnell und füllt die Festplatte nicht über die Massen. Nimmt man den Aspire One z.B. auf einen Städtetrip mit, so empfiehlt es sich, das betreffende Kartenmaterial bereits zuhause aufzuladen. Dann kommt man unterwegs auch ohne Onlineverbindung aus und hat immer einen Stadtplan zur Hand.

Neben den GPS-spezifischen Funktionen wie dem Anzeigen der Wegstrecke während oder auch nach der Reise, bietet TangoGPS eine Freunde-Funktion, mit der sich die Position von Personen bestimmen lässt, die ebenfalls TangoGPS benutzen und sich auf einem Server für diesen Dienst angemeldet haben. Dieses Feature für Freizeit-IMs gibt es auch bei Google.

Neben einem kurzen Konfigurationsmenü entfaltet TangoGPS seine ganze Vielfalt per Rechtsklick auf die Karte; vom Festlegen des eigenen Standortes über POIs bis hin zur Anbindung an Fotos, um nur einige der Möglichkeiten zu nennen, die sich auch ohne GPS-Empfänger nutzen lassen.

Um TangoGPS unter Linpus Linux zu installieren, besuchen Sie die Website von TangoGPS und laden dort von der Seite Download die Installationsdatei mit der Endung .rpm herunter. Anschliessend lässt sich das Programm per Doppelklick auf die heruntergeladene Datei installieren. Es steht im Desktop-Menü im Bereich Other als GPS & Map zur Verfügung. Die Einbindung in den Launcher wurde im Blog schon mehrfach beschrieben.

Für Ubuntu-Nutzer steht TangoGPS in den Repositories zur Verfügung, d.h. die Installation kann mit dem Programm Anwendungen hinzufügen aufgerufen werden.

Sollten Sie einen GPS-Empfänger besitzen, der sich über USB an den Aspire One anschliessen lässt, berichten Sie bitte in den Kommentaren, wie sich TangoGPS im Zusammenspiel mit der Hardware bewährt.

Mittwoch, 13. Mai 2009

Midori Web-Browser

Wer bei dem Begriff Midori an Japan denkt, liegt nicht falsch. Es ist ein japanischer Frauenname, der auch als Marke für einen Melonenlikör verwendet wird. Der Web-Browser Midori stammt allerdings von (Japan-affinen) deutschen Entwicklern und basiert auf dem melonenfreien Web-Kit. Es ist somit der gleiche Unterbau, den auch Apple's Safari verwendet.

Midori ist ein schlanker, schneller Webbrowser und bietet sich daher als Alternative für alle an, denen Firefox mittlerweile zu überfrachtet ist. Wichtig für Netbookbesitzer: auch Midori beherrscht die leistenfreie Vollbilddarstellung mittels der Taste F11. Allerdings ist Midori eine Software im Entwicklungsstadium und noch nicht bei der Version 1.0 angelangt. Unvermittelte Abstürze des Programms sind durchaus möglich.

Auf den Aspire One gelangt Midori sowohl unter Linpus Linux als auch Ubuntu über die gängigen Repositories. Für eine Installation über das Terminal geben Sie einfach folgenden Befehl ein:

sudo yum install midori

Ubuntu-Nutzer ersetzen das yum durch apt-get. Anschliessend steht Midori im Anwendungsmenü Internet zur Verfügung bzw. unter Linpus im Desktop-Menü Netzwerk. Da vor allem unter Linpus für Midori neue Bibliotheken (GTK User-Interface) installiert werden müssen, empfiehlt sich ein Neustart vor der Nutzung des Programms.

Dienstag, 12. Mai 2009

Kartenslots reaktivieren

[Ubuntu] Seit der Veröffentlichung der Version 9.04 warten Besitzer des Aspire One verzweifelt auf eine Unterstützung der beiden Kartenlaufwerke. Normalerweise funktioniert der linke Kartenschacht wie erwartet, während der rechte Kartenschacht nur dann vom System erkannt wird, wenn schon beim Aufstarten ein Medium darin steckt.

Nach den ersten Aktualisierungen wurde die Situation sogar noch verschlimmert, nun funktionierte auch der linke Kartenschacht nicht mehr wie er sollte. Bis das vom Ubuntu-Team endgültig geregelt ist, kann man sich mit folgendem Notbehelf über Wasser halten.

Öffnen Sie das Terminal, eignen Sie sich Root-Rechte an und verzweigen Sie in das Verzeichnis /boot/grub. Erstellen Sie eine Sicherheitskopie der Datei menu.lst, bevor Sie das Original mit gedit öffnen.

Suchen Sie in der Datei die Zeile (85), die mit #defoptions beginnt. Setzen Sie an das Ende der Zeile ein Leerzeichen und danach folgenden Text ein:

pciehp.pciehp_force=1

Sichern Sie die Datei und führen Sie einen Neustart durch. Danach sollte der linke Kartenschacht wieder funktionieren.

Auf Systemen, die mit dem linken Kartenschacht keine Probleme haben, sollte dieser Eintrag sogar dafür sorgen, dass zusätzlich der rechte Kartenschacht standardmässig funktioniert. Dies konnte allerdings auf dem System des Anhalters nicht überprüft werden. Hinterlassen Sie doch in den Kommentaren Ihre Erfahrungen dazu.

Montag, 11. Mai 2009

Wireless-LED aktivieren

[Ubuntu] Nach der Installation der Version 9.04 bleibt die Wireless-LED des Aspire One dunkel. Diese zeigt unter Linpus Linux an, ob WLAN eingeschaltet ist oder nicht.

Diese LED lässt sich auch unter Ubuntu nutzen. Dazu muss lediglich ein Modul nachinstalliert werden. Öffnen Sie ein Terminal-Fenster und geben Sie Folgendes ein:

sudo apt-get install linux-backports-modules-jaunty

Die Wireless-LED wird dadurch zur Aktivitätsanzeige. Das heisst, sie blinkt bei Datenverkehr und ist nicht, wie unter Linpus, dauerhaft eingeschalten.

Unter der LED befindet sich der Schieberegler des Aspire One, mit dem die Wirelesskarte ein- und ausgeschaltet werden kann. Dies funktioniert auch unter Ubuntu, allerdings bekommt das System davon nichts mit. Nach dem Ausschalten der Karte sucht das System verzweifelt nach einer Wireless-Verbindung. Schalten Sie also die drahtlose Netzwerkverbindung lieber gleich über das dazu vorgesehene Menü im Panel ab, um Strom zu sparen. Dazu klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Netzwerksymbol in der Leiste.

Sonntag, 10. Mai 2009

Verknüpfungen erstellen

Link, Alias, Verknüpfung - unterschiedliche Namen für die gleiche Sache. Es geht darum, von einer Datei, einem Ordner oder auch einem Programm ein Abbild zu erstellen, welches von einem anderen Ort im Dateisystem aus angesprochen werden kann. Unter Linpus Linux auf dem Aspire One wird in der deutschen Version der Begriff Verknüpfung verwendet, wie auch in den meisten anderen deutschsprachigen Linux-Distributionen. Eine Verknüpfung ist nicht zu verwechseln mit einer Dateikopie; eine Verknüpfung ist immer vom Original abhängig. Wird das Original gelöscht, nützt die Verknüpfung auch nichts mehr.

Besonders interessant werden Verknüpfungen bei den im vorherigen Beitrag besprochenen automatisch gemounteten Partitionen. Diese sind im Dateimanager nicht von selbst sichtbar. Nehmen wir an, Sie haben auf der Datenpartition einen Ordner Dokumente, auf den Sie auch unter Linpus zugreifen möchten. Während unter Ubuntu ein Rechtsklick auf ein Icon eine Option Verknüpfung erstellen präsentiert, ist diese Funktion unter Linpus Linux ein wenig versteckt.

Öffnen Sie den Dateimanager und geben Sie in der Adresszeile den Mountpoint der gewünschten Partition ein, z.B. /media/data. Klicken Sie dann mit der rechten Maustaste auf den Ordner, von dem Sie eine Verknüpfung erstellen möchten und wählen Sie das Untermenü Senden an und dort den Eintrag Arbeitsoberfläche.

Damit wird eine Verknüpfung auf dem Desktop erstellt. Das nützt unter Linpus allerdings wenig, da dort nicht der Desktop, sondern der Launcher zu sehen ist.

Jetzt navigieren Sie im Dateimanager zurück zu Ihrem Benutzerordner. Am Einfachsten geht das mit einem Klick auf den blauen Balken des Eintrags Eigene Disk. Öffnen
Sie dort den Ordner Desktop, Sie werden darin die soeben erstellte Verknüpfung finden. Auf dem Ordner-Icon befindet sich ein Emblem, das symbolisiert, dass es sich hierbei um eine Verknüpfung handelt.

Ziehen Sie diesen Ordner auf den Eintrag Dokumente in der Seitenleiste. Sie werden bemerken, dass damit die Verknüpfung nicht verschoben, sondern dupliziert wird. Sie können die erste Verknüpfung im Ordner Desktop löschen und die duplizierte Verknüpfung im Ordner Dokumente umbenennen, z.B. in Gemeinsame Dokumente. Der Name des Originals wird dadurch nicht beeinflusst. Wenn Sie die Verknüpfung mit einem Doppelklick öffnen, sehen Sie den Inhalt des Originals auf der Partition data. Die Anzeige des freien Speicherplatzes in der Statuszeile des Dateimanagers wird entsprechend angepasst.

Wiederholen Sie diesen Vorgang für jeden Ordner der anderen Partition, den Sie in Ihren Benutzerordner einbinden möchten. Natürlich können Sie so auch den kompletten Mountpoint data in Ihrem Benutzerordner ablegen.

Das Ablegen eines Ordners in der Seitenleiste mit der Option Lesezeichen ist übrigens nur temporär bis zum nächsten Systemstart.

Samstag, 9. Mai 2009

Partitionen dauerhaft einbinden

Jedes Linux-System verfügt über eine Tabelle der Dateisysteme, die bei Starten des Systems eingelesen werden. Diese befindet sich in einer editierbaren Textdatei namens fstab im Verzeichnis /etc. Unter Linpus Linux auf dem Aspire One sieht diese Datei z.B. so aus:


Der interne Massenspeicher des Aspire One trägt die Gerätebezeichnung sda, die Partitionen, in die die Festplatte oder SSD unterteilt ist, werden fortlaufend mit sda1, sda2 usw. nummeriert. In dem oben abgebildeten Beispiel handelt es sich um die fstab eines AA1 mit Festplatte; die Recovery-Partition, die ab Werk auf der Partiton sda1 angelegt wurde, wird nicht in die fstab eingebunden und steht daher beim Systemstart nicht zur Verfügung. Auf einem Aspire One mit SSD gibt es diese Partition nicht, so dass dort in der ersten Zeile der fstab sda1 stehen wird und die Auslagerungspartition (swap) die Gerätenummer sda2 trägt. Die Einträge, die mit none beginnen, benötigt das System für andere Aufgaben und sollten so belassen werden.

Nehmen wir an, Sie haben einen Aspire One mit Festplatte für ein Dual-Boot-System konfiguriert. Das zweite System liegt auf einer Partition mit der Nummer sda4, ausserdem haben Sie eine weitere Partition sda5 erzeugt, auf der Daten abgelegt werden, die für beide Systeme zur Verfügung stehen. Diese Partition haben Sie in Gparted mit der Bezeichnung data versehen. Sie möchten nun diese Partition bei jedem Systemstart von Linpus Linux automatisch mounten und haben dazu bereits im Verzeichnis /media/ einen Zielordner (Mountpoint) data erzeugt.

Bevor Sie einen neuen Eintrag in fstab erzeugen, sollten Sie verstehen, was die jeweiligen Spalten der Tabelle bedeuten.

Die Bedeutung der ersten Spalte ist relativ klar: hier steht die Gerätebezeichnung der einzubindenden Partition. Dabei haben Sie drei Möglichkeiten, jede hat seine Vor- und Nachteile:

1. Die Gerätenummer nach dem Muster /dev/sda1. Falls Sie eine Partition löschen, werden die nachfolgenden Gerätenummern entsprechend angepasst. Die Gerätenummer kann sich also ändern.

2. Die Gerätebezeichnung. Diese können Sie in Gparted in der Spalte Label eintragen. In der fstab wäre bei einer Bezeichnung data der Eintrag in der ersten Spalte also LABEL=data. Eine Bezeichnung können Sie jederzeit ändern, achten Sie dann darauf, die fstab entsprechend anzupassen.

3. Die UUID. Diese können Sie nach dem Muster UUID=.... in die erste Spalte der fstab eintragen. Es ist unter Linpus Linux nicht einfach, diese Nummer in Erfahrung zu bringen, unter Ubuntu jedoch können Sie im Partitionseditor die Informationen zu einer Partition aufrufen, unter denen dann auch die UUID zu finden ist. Eine UUID bleibt gleich, wenn die Partitionsnummer oder das Label geändert wird.

In der zweiten Spalte findet sich das Zielverzeichnis der Partition. Nur die Partition, von der aus das System gestartet wird, kann auf das Wurzelverzeichnis / abgebildet werden. Alle weiteren Partitionen benötigen einen vorbereiteten Mountpoint. In unserem Beispiel wäre das /media/data.

Die dritte Spalte bezeichnet das Format der einzubindenden Partition. Linux-Systeme werden zumeist auf Partitionen installiert, die mit ext2 oder ext3 formatiert wurden. Falls Sie sich nicht sicher sind, geben Sie einfach auto ein. Das System bringt dann selbst in Erfahrung, um welches Format es sich handelt.

In der vierten Spalte kann es richtig kompliziert werden, denn hier werden die Optionen für den Zugriff auf die Partition und weiteres Verhalten festgelegt. Hier eine Auswahl der wichtigsten Schlüsselwörter und ihrer Bedeutung:
  • auto - die Partition wird automatisch beim Systemstart angemeldet. Negierung: noauto.
  • user - die Partition kann von jedem Benutzer gemountet werden. Negierung: nouser - die Partition kann nur vom Root gemountet werden.
  • exec - Programme können von dieser Partition ausgeführt werden. Negierung: noexec.
  • rw - read/write: auf diese Partion kann geschrieben werden. Negierung: ro - read only: von dieser Partition kann nur gelesen werden.
  • async - Daten können verzögert auf die Partition geschrieben werden. Negierung: sync - Daten werden sofort geschrieben.
Mit dem Eintrag defaults wird ein Standard-Befehlssatz eingetragen, der folgende Optionen beinhaltet: rw, suid, dev, exec, auto, nouser, async. Eine so gemountete Partition wird den meisten Aufgaben gerecht. An defaults können Sie weitere Befehle anhängen, nicht aber solche, welche die in defaults enthaltenen Optionen negieren.

Die fünfte Spalte Dump enthält einen Zahlenwert, der bestimmt, ob diese Partition für eine Datensicherung herangezogen wird (1) oder nicht (0). Eine 1 besagt aber noch nicht, dass die Datensicherung tatsächlich eingerichtet ist.

Die sechste und letzte Spalte beschreibt, ob die Partition für die automatische Oberflächenprüfung herangezogen wird (1) oder nicht (0). Dies ist unter Ubuntu interessant, dieses System unterzieht die Partition beim Systemstart in regelmässigen Abständen einer Prüfung (fsck). Die Zahlen sollten hierarchisch eingegeben werden; die erste zu prüfende Partition erhält eine 1, die zweite eine 2 usw.

Mit diesem Wissen ausgestattet, können Sie nun die oben beschriebene Datenpartition in die fstab von Linpus bzw. Ubuntu eintragen. Zum Beispiel so:

LABEL=data /media/data ext3 defaults,noatime 1 2

Während eine so eingebundene Partition unter Ubuntu sofort auf dem Desktop angezeigt wird, bleibt Sie unter Linpus noch versteckt, weil dort statt eines Desktops der Launcher zu sehen ist. Aber auch im Dateimanager von Linpus taucht die Partition nicht auf und muss manuell in der Adresszeile angesprochen werden. Lediglich das manuelle Mounten entfällt jetzt. Dies aber ist eine wichtige Voraussetzung für die Einbindung der Partition in die Benutzerordner über Verknüpfungen. Mehr dazu im nächsten Beitrag.

Dienstag, 5. Mai 2009

Partitionen mounten

Unter Linpus Linux auf dem Aspire One sehen Sie im Dateimanager normalerweise Ihren eigenen Benutzerordner. Dieser ist im Pfad /home/user/ abgelegt. Falls Sie in der Adresszeile des Dateimanagers nur das Zeichen / eingeben, sehen Sie das Hauptverzeichnis der Festplatte. Zugriff haben Sie allerdings auf die meisten darin enthaltenen Ordner nur als Root.

Wenn Sie eine externe Harddisk, eine SD-Karte oder einen USB-Stick verwenden, so wird deren Inhalt automatisch im Dateimanager angezeigt. Dieser Vorgang nennt sich mounten (Einhängen). Was aber, wenn Sie Ihre Festplatte oder Ihre SSD partitioniert haben, z.B. für ein Dual-Boot-System? Dann wäre es hilfreich, auf die andere Partition oder gar eine gemeinsame Datenpartition zugreifen zu können.

Während andere Systeme wie Ubuntu diese Partitionen anzeigen und per Doppelklick mounten, schweigt sich Linpus Linux über die Existenz dieser zusätzlichen Partitionen aus. Sie können sie aber manuell via Terminal mounten. Dazu benötigen Sie die Gerätenummer der Partition, die z.B. in GParted angezeigt wird, etwa sda4. Ausserdem benötigen Sie einen Zielordner, über den Sie auf die andere Partition zugreifen können. Standardmässig werden diese unter Linux in den Verzeichnissen /mnt/ oder /media/ abgelegt.

Sehen Sie nach, ob sich im Verzeichnis /mnt/ bereits ein Ordner mit der Bezeichnung sda4 befindet. Falls nicht, legen Sie diesen im Terminal als Root mit dem Befehl mkdir an. Sie können auch einen anderen, aussagekräftigeren Namen verwenden, verzichten Sie aber auf Leerstellen, Satzzeichen und Umlaute in diesem Namen.

Das Mounten geschieht dann im Terminal wie folgt:

mount /dev/sda4 /mnt/sda4

Der erste Pfad bestimmt das Gerät (device), der zweite Pfad das Zielverzeichnis, auch Mountpoint genannt. Geben Sie darauf hin in der Adresszeile des Dateimanagers /mnt/sda4 ein, so können Sie auf die Inhalte der Partition zugreifen.

Da die Partition aber nicht wie ein externes Laufwerk in der Seitenleiste des Dateimanagers angezeigt wird, müssen Sie zum Aushängen (Abmelden) der Partition wieder das Terminal bemühen:

umount /mnt/sda4

Durch einen Neustart wird die Partition selbstständig ausgehängt, sie muss dann bei Bedarf wieder wie oben beschrieben eingehängt werden. Wie man die Partition automatisch bei jedem Systemstart mountet, erfahren Sie im nächsten Beitrag.

Montag, 4. Mai 2009

Lüftersteuerung runderneuert

[Ubuntu] Der leise, aber ständig surrende Lüfter des Aspire One ist wirklich nervend. In diesem Blog wurde bereits eine Lösung zur optimierten Lüftersteuerung vorgestellt. Diese hat, inklusive der Fehlerbehebung für Bios 0.3309, auch weiterhin für Linpus Linux Bestand. Für Ubuntu 9.04 empfiehlt sich jedoch eine neuere Lösung, die im Folgenden vorgestellt wird.

Bei der neuen Lösung namens acerhdf handelt es sich nicht mehr um ein eigenständiges Skript, sondern um ein Kernelmodul. Daher kommen Sie nicht darum herum, für die Installation der Lüftersteuerung einen Quelltext zu kompilieren. Eine genaue Beschreibung zum Kompilieren eines Quelltextes erhielten Sie im vorherigen Beitrag. Falls Sie es nicht schon getan haben, lesen Sie sich bitte diesen Beitrag durch.

Öffnen Sie das Terminal und geben Sie nacheinander folgende Befehlszeilen ein:

wget http://piie.net/files/acerhdf_kmod-0.4.0.tar.gz

tar zxvf acerhdf_kmod-0.4.0.tar.gz

cd acerhdf_kmod

make

sudo make install

Damit ist das Modul erzeugt. Sie müssen es nur noch in eine Konfigurationsdatei eintragen, damit es beim Systemstart ausgeführt wird:

sudo gedit /etc/modules

Erzeugen Sie am Ende der Datei eine neue Zeile und schreiben Sie dort acerhdf hinein. Das war es auch schon. Sichern Sie die Datei und führen Sie einen Neustart des Aspire One durch, damit die neue Lüfterkontrolle aktiviert wird.

Sonntag, 3. Mai 2009

Quelltext kompilieren

Linux-Gegner führen häufig das Kompilieren von Quelltext (Source Code) als Beispiel ins Feld, wie kompliziert und Benutzer-unfreundlich Linux doch sei. Dabei ist die Chance gross, dass Sie als Linux-User nie in die Verlegenheit kommen, erst einen Quelltext kompilieren zu müssen, bevor Sie ein Programm verwenden können.

Aber falls es doch einmal notwendig werden sollte, erhalten Sie hier eine Anleitung. Sie werden sehen, es ist überhaupt nicht kompliziert und man muss auch nicht über besondere Hackerqualitäten verfügen, um einen Quellcode kompilieren zu können. Das macht nämlich das System für Sie. Alles was Sie tun müssen, ist ein Archiv zu entpacken und den Befehl zum Kompilieren zu geben.

Aber weshalb geben einige Programmierer Software in dieser, anscheinend unfertigen Form, ab? Jede Linux-Distribution hat ihre Eigenheiten, allen gemeinsam ist aber der Linux-Betriebssystemkern. Statt für jede Distribution und Versionsnummer ein eigenes Installationspaket (rpm, deb usw.) zu generieren, überlässt es der Entwickler Ihrem System, den Quelltext entsprechend zu interpretieren und ein lauffähigen Programm zu generieren. Sie geben lediglich das Startkommando dazu.

Quelltext wird in einer Datei mit dem Suffix .tar geliefert, die wiederum für den Transport im Internet im Format .gz oder .bz2 gepackt wird. Sie haben also nach dem Download eine Archiv-Datei vorliegen, die nach dem Schema programmname.tar.gz oder programmname.tar.bz2 benannt ist.

Öffnen Sie das Terminal, eignen Sie sich Rootrechte an und verzweigen Sie in den Ordner, in dem sich die o.g. Datei befindet. Sie kann zur weiteren Bearbeitung dort belassen werden. Überall, wo in den folgenden Befehlszeilen der Begriff programmname auftaucht, müssen Sie diesen Platzhalter natürlich mit der richtigen Bezeichnung Ihres Downloads ersetzen.

Zunächst muss das Archiv entpackt werden. Je nach Dateiformat variiert der Befehl dazu geringfügig:

tar xvzf programmname.tar.gz
oder
tar xvjf programmname.tar.bz2

Darauf hin wird ein neues Unterverzeichnis programmname erzeugt, in das Sie jetzt verzweigen:

cd programmname

Normalerweise befindet sich in diesem Verzeichnis ein Skript namens configure, mit dem eine Datei Makefile für Ihr System erzeugt wird. Dieses wird benötigt, um das Programm auf Ihr System anzupassen. Mit dem folgenden Befehl wird das Skript ausgelöst:

./configure

Dabei werden u.U. Meldungen auf dem Bildschirm ausgegeben, die Sie übergehen können - es sei denn, das Skript würde wegen eines Fehlers abgebrochen. Sollte sich im entpackten Archiv kein Skript configure befinden, überspringen Sie diesen Schritt einfach.

Nun geht es ans Kompilieren. Der Terminalbefehl dazu lautet schlicht make. Acer hat dieses Programm in Linpus Linux für den Aspire One unterschlagen. Sollten Sie es nicht bereits getan haben, so geben Sie jetzt yum install make ins Terminal ein. Andere Linux-Distributionen haben make normalerweise schon im Auslieferzustand mit an Bord. Stellen Sie sicher, dass Sie sich noch im Ordner programmname befinden und geben Sie dann ins Terminal ein:

make

Dieser Befehl benötigt die Datei Makefile, die entweder durch das Skript configure erzeugt wurde oder bereits im Ordner enthalten war. So kurz der Befehl ist, so lange braucht er -je nach Programmgrösse- zum Ausführen. Die Erzeugung der Installationsdaten wird durch eine Reihe von Meldungen begleitet - kein Grund, nervös zu werden.

Nachdem alle Daten erzeugt wurden, kann die Installation durchgeführt werden. Der Terminal-Befehl dazu lautet:

make install

Die erfolgreiche Installation wird im Terminal gemeldet. Darauf hin können Sie das Programm aufrufen. Es sollte im Desktop- bzw. Anwendungsmenü verzeichnet sein, anderenfalls rufen Sie das Programm Run mit den Tasten Alt und F2 auf und geben den Programmnamen ins Textfeld ein.

Jetzt könnten Sie die Archiv-Datei und das Installationsverzeichnis löschen, um Platz auf der Festplatte bzw. SSD zu schaffen Aber Halt! Wie bei anderen Paketen auch, sollten Sie die Installationsdaten behalten, um das Programm später in allen Bestandteilen löschen zu können. Es gibt einen Terminal-Befehl, der dafür sorgt, dass nur die benötigten Installationsdaten (inkl. Makefile) aufbewahrt und temporäre Daten gelöscht werden:

make clean

Für diesen Befehl müssen Sie sich noch im Ordner programmname befinden. Bewahren Sie diesen Ordner auf; um Platz zu sparen, können Sie die auch auf einem externen Medium tun. Das Archiv (.gz bzw. .bz2) können Sie löschen.

Um das Programm später korrekt zu deinstallieren, kopieren Sie den Ordner programmname wieder auf Ihren internen Massenspeicher, gehen als Root im Terminal in diesen Ordner und geben folgenden Befehl ein:

make uninstall

So, mit diesen Kenntnissen ausgerüstet, dürfen Sie jetzt vor Ihren Windows-Freunden angeben. Und die werden dann tuscheln, wie schrecklich kompliziert Linux doch sei. Aber es war doch gar nicht so schlimm, oder?

Samstag, 2. Mai 2009

Ubuntu besser konfigurieren

[Ubuntu] Nach der Installation der Version 9.04 steht auf dem Aspire One ein vollständiges System zur Verfügung. Dem Nutzer präsentiert sich eine grosse Zahl von Programmen und Einstellungsmöglichkeiten, von denen man unter Linpus Linux nicht einmal zu träumen wagt. Und dennoch: Nachdem Sie sich mit dem System vertraut gemacht haben, sollten Sie als erste Zusatz-Software ein Utility installieren, das genau diese Einstellungsmöglichkeiten noch deutlich vergrössert.

Ubuntu Tweak erlaubt Ihnen, Ihr Ubuntu-System und den Desktop einfach anzupassen. Es bietet im Grunde nichts, was mit etwas System- und Terminal-Kenntnissen nicht auch zu schaffen wäre, aber es bietet alle Einstellungsmöglichkeiten und Erweiterungen in einem übersichtlichen, benutzerfreundlichen Interface.

Unter Anderem bietet Ubuntu Tweak die Möglichkeit zur Installation beliebter Programme, zum Bearbeiten der Programmzuordnungen verschiedener Dateitypen, zum Einrichten und Entfernen der Autostart-Programme und vieles mehr. Auch wenn es nur darum geht, den Mülleimer auf dem Desktop anzuzeigen oder dem Dateimanager die unter Linpus lieb gewonnene Eigenschaft der Erweiterung durch Benutzerskripte beizubringen, Ubuntu Tweak ist die richtige Anlaufstelle.


Um Ubuntu Tweak zu installieren, laden Sie das .deb-Paket von der Download-Seite des Entwicklers herunter und starten die Installation per Doppelklick auf diese Datei. Anschliessend steht im Anwendungs-Menü eine neue Gruppe Systemwerkzeuge zur Verfügung, in der Sie Ubuntu Tweak finden.

Freitag, 1. Mai 2009

Ubuntu 9.04 ist da!

Die neueste Version von Ubuntu hat das Beta-Stadium hinter sich gelassen und ist nun als offizielle Version 9.04 verfügbar. Warum aber ist das eine Meldung wert in einem Blog, der sich speziell um Linpus Linux auf dem Aspire One kümmert?

Wie bereits beschrieben, ist das von Acer angepasste Linpus veraltet und es wird immer schwieriger, aktuelle Software auf diesem System zu installieren. Andererseits wird der Linux-Systemkern ständig auf neue Hardware angepasst. Ubuntu ist nicht nur die beliebteste Linux-Distribution, sondern auch eine der ersten Distributionen, die einen aktuellen Kernel verwenden, der die meisten Netbook-Komponenten abdeckt. Das heisst, Ubuntu 9.04 ist ohne weitere Anpassungen sofort auf einem Aspire One lauffähig. Ausserdem ist es ein sehr benutzerfreundliches Linux. Es kann daher jedem Linpus-Benutzer als Alternative empfohlen werden.

Ubuntu startet schnell, auch wenn es nicht ganz die spektakulären Ladezeiten von Linpus Linux erreicht. Programme arbeiten unter Ubuntu flott auf der mageren Hardwareausstattung eines Netbooks, einige Programme sogar besser als unter Linpus. Der wichtigste Aspekt ist aber, dass für Ubuntu praktisch alle Linux-Programme in einer aktuellen Version vorliegen und problemlos über die Software-Aktualisation installiert werden können.

Für den Aspire One bieten sich drei Varianten von Ubuntu an:
  • Die Desktop-Version ist die bekannteste Variante von Ubuntu und für den Gebrauch auf dem Netbook uneingeschränkt zu empfehlen.
  • Falls Ihnen das Aussehen und die Bedienung von KDE-Programmen (Amarok, Koqueror, digiKam) besonders zusagt, greifen Sie zu Kubuntu, das ist eine Ubuntu-Desktopversion mit KDE-Benutzeroberfläche.
  • Speziell an Netbook-Besitzer richtet sich der Ubuntu Netbook Remix. Der Desktop wird durch einen Launcher ersetzt, der sich an Benutzerbedürfnisse anpassen lässt.
Alle Varianten können von der Ubuntu-Website herunter geladen und als Live-Medium auf einen USB-Stick vorbereitet werden. Mit dem Live-Medium können Sie das System erst begutachten, bevor Sie es auf Ihrem Aspire One installieren.

Zwei kleine Einschränkungen gibt es derzeit (noch) auf dem Aspire One unter Ubuntu. Zum einen funktioniert nur der linke Kartenschacht; um den rechten Kartenschacht ansprechen zu können, muss sich darin bereits beim Systemstart ein Medium befinden. Zum anderen funktioniert Wireless zwar prächtig unter Ubuntu, aber die LED am Aspire One leuchtet nicht. Beides sind Einschränkungen, die für die meisten Benutzer nicht weiter ins Gewicht fallen und für die es vermutlich in Kürze Abhilfe geben wird.

Ab sofort gibt es in diesem Blog eine kleine Ubuntu-Ecke. Artikel, die nur auf Ubuntu zutreffen, werden entsprechend mit dem Ubuntu-Logo (wie am Anfang dieses Artikels) gekennzeichnet. Beiträge, die sich sowohl auf Acer's Linpus Linux als auch auf Ubuntu anwenden lassen, werden am Beginn des Textes mit dem Logo gekennzeichnet, das Sie hier sehen.

Als Standard bezieht sich jedoch auch weiterhin jeder Artikel, sofern nicht markiert, auf Linpus Linux.

Freitag, 24. April 2009

Screenlets für Linpus

Eine der oft kopierten und doch nie so ganz erreichten Funktionen von Mac OS X sind die Widgets. Es handelt sich dabei um Miniprogramme, die auf Knopfdruck über den aktuellen Bildschirm gelegt werden. Unter Windows und Linux geht das nicht ganz so elegant, dort werden die kleinen Progrämmchen auf dem Desktop abgelegt. Sie sollen in etwa das darstellen, was auf einem realen Schreibtisch (desktop) so herum liegt: Kalender, Notizen, Zeitungsseiten, Adressbuch.

Unter Linux heissen die Widgets Screenlets bzw. Universal Applets und stehen für viele Distributionen zur Verfügung. Dummerweise aber nicht für das Linpus Linux zugrunde liegende Fedora 8. Trotzdem muss der Aspire One nicht ohne die Schreibtischprogramme auskommen:


Auf dem Bildschirmfoto sehen Sie oben verschiedene Systemanzeigen (CPU-Auslastung, Arbeits- und Auslagerungsspeicher, Festplattenbelegung und Batteriekapazität). Unter dem Launcher wurden ein Wetter-Applet, eine Digitaluhr und ein Internet-Radio abgelegt. Wie auf dem realen Schreibtisch ist auch hier die Kunst, die Dinge so zu platzieren, dass sie nicht die Sicht auf die eigentliche Arbeitsumgebung verdecken.

Um die Screenlets zu installieren, besuchen Sie die Screenlet-Website und wählen dort die Seite Downloads. Unter dem Kästchen für die Ubuntu-Version gibt es einen Link Other Major distro packages, auf den Sie klicken. Es öffnet sich dann ein Dateiverzeichnis, in dem Sie auf das Unterverzeichnis für Fedora 9 verzweigen und dort wiederum in das Verzeichnis i386. Laden Sie dann die Datei screenlets-0.1.2-18.1.i386.rpm herunter. Da es sich um eine RPM-Datei handelt, können Sie die Installation mit einem Doppelklick auf die heruntergeladene Datei beginnen.

Nach der Installation steht im Desktop-Menü unter Zubehör ein Programm Screenlets zur Verfügung. Hier können Sie unter einer Vielzahl von Miniprogrammen auswählen und entscheiden, ob diese auch nach einem Neustart angezeigt werden sollen.

Die eigentliche Konfiguration der Applets geschieht durch deren Pulldown-Menü am oberen rechten Rand bzw. den Eintrag Preferences im Kontextmenü (rechter Mausklick auf das Applet). Fast jedes Applet weist unterschiedliche Themen auf oder andere Möglichkeiten, die Gestaltung dem persönlichen Geschmack anzupassen. Darüber hinaus lässt sich die Grösse der Applets verändern.

Da die Software nicht für Fedora 8 geschrieben wurde, kann es gelegentlich zu Problemen mit dem transparenten Hintergrund der Applets kommen. Diese verschwinden generell beim Bewegen des Applets oder anderen Fenstermanipulationen. Vergessen Sie nicht, die Option Keep Above für jedes einzelne Applet abzuwählen, damit sie von offenen Fenstern verdeckt werden können. Diese Option finden Sie im Pulldown-Menü, Bereich Window.

Weitere Applets finden Sie auf der Screenlet-Website. Übrigens nagen diese Applets kaum an der Performance des Aspire One. Die hohe Systemauslastung im Bildschirmfoto oben liegt daran, dass zur Zeit der Aufnahme das Internet-Radio lief.

Wichtiger Hinweis:
Das Installieren einer Software, die eine höhere Systemversion voraussetzt, ist experimentell und kann zu unerwarteten Störungen des Systems führen. Bei den Screenlets kann es passieren, dass einzelne, zunächst korrekt dargestellte Applets beim nächsten Systemstart nicht mehr wie gewünscht funktionieren. Seien Sie sich bitte immer bewusst, dass es sich hier um eine Software handelt, die das Linpus Linux zugrunde liegende Fedora 8 nicht unterstützt.

Donnerstag, 23. April 2009

Power Center wiederherstellen

Seit dem letzten Systemupdate von Acer für Linpus Linux kann es vorkommen, dass sich das Batterie-Icon in der Leiste plötzlich verabschiedet. Es erscheint dann als kleines Fenster auf dem Desktop und wenn dieses geschlossen wird, reagiert das Power Center in den Einstellungen nicht mehr.

Das ist schnell behoben: Drücken Sie die Tasten Alt und F2 gleichzeitig und geben Sie in das Textfenster folgenden Befehl ein:

kpowersave

Klicken Sie auf Run. Anscheinend passiert gar nichts, nach kurzer Zeit ist das Batterie-Icon aber wieder in der Leiste sichtbar und auch das Einstellungsfeld Power Center lässt sich wieder öffnen.