Sonntag, 19. April 2009

Linpus ist tot, es lebe...?

Als Faustregel kann man davon ausgehen, dass ein Linux-System etwa ein mal pro Jahr um eine volle Versionsnummer aktualisiert wird. Die jeweilige Vorgängerversion wird dann zumeist für ein weiteres Jahr gepflegt und mit Systemaktualisierungen versorgt, während die nächste Generation oft schon im Beta-Stadium vorliegt.

Der von Acer auf dem Aspire One angepassten Version von Linpus Linux liegt die Linux-Distribution Fedora in der Version 8 zugrunde. Zur Zeit ist aber bereits die Version 10 aktuell und die Version 11 ist schon als Beta verfügbar. Die Unterstützung für die Version 8 wurde offiziell beendet. Das heisst, es kommen von Fedora keine Systemaktualisierungen mehr für die Version 8 und Softwareprogrammierer passen neue Updates ihrer Programme ebenfalls nicht mehr zwingend an diese Systemversion an. Daher kann es passieren, dass ein Programm, das aus einem Repository für Fedora 8 installiert wird, nur in einer älteren Version auf den Aspire One gelangt.

Sofern Acer überhaupt noch an Linpus Linux arbeitet und nicht bereits von den Paten aus Redmond davon abgebracht wurde, fragen wir uns, wann die aktualisierte Version von Linpus Linux den Weg auf den Aspire One finden wird. Denn Linpus selbst liegt längst in einer neueren Version vor, jedoch ohne die Anpassungen, die benötigt werden, um alle Hardwarekomponenten des Aspire One korrekt anzusprechen.

Genau dieses Problem hat auch der User, der Linpus Linux den Rücken kehren und eine alternative Linux-Distribution installieren möchte. Es werden nicht alle Hardware-Komponenten unterstützt. Das liegt vor allem daran, dass die verwendeten Kernel älter sind und diese Hardware noch nicht kennen. Es gibt daher Distributionen mit angepasstem Kernel, die speziell auf den Aspire One zugeschnitten sind, wie Linux4one oder Kuki Linux.

Aber der Linux-Kernel wird ständig aktualisiert und so ist es nur eine Frage der Zeit, bis die betroffenen Komponenten des Aspire One standardmässig erkannt und angesprochen werden. Genau diese Zeit scheint jetzt gekommen. Die ersten Distributionen sind verfügbar, die versprechen, den Aspire One vollumfänglich zu unterstützen. Dazu gehören z.B. Ubuntu und Mandriva.

Als Linux-User haben Sie nun auch auf dem Aspire One die Wahl. Reicht Ihnen Linpus Linux in seiner jetzigen Version, möchten Sie auf ein Versions-Update von Acer warten, greifen Sie zu einer speziell angepassten Linux-Variante oder installieren Sie eine der grossen Standard-Distributionen?

10 Kommentare:

  1. Ich installiere, probiere und editiere nun seit ca. 2 Monatenen an meienm AAO 110L herum, immer mit dem gleichen Ergebnis. Egal ob Win XP, 2000, Ubuntu 8.04, 8.10, 9.04 und auch diverse angeblich für dieses Netbo9ok angepasste Distributionen, ich komme immer wieder auf das originale Linpus-Betriebssystem zurück. Für meine Zwecke (für die dieses Netbook ja ursprünglich auch gedacht ist), Internet, Mail und Schreibkram, ist Linpus absolut aussreichend, alles andere endet nur in sinnloser Zeitverschwendung und endloser Bastelei. Benutzt dieses Netbook wie vom Hersteller geschaffen, verbessert von mir aus diverse Sachen, welche hier in diesem Blog hervorragend dokumentiert sind und findet euch damit ab, das das AAO 110 eigentlich ein Fehlkauf war. Es gibt bessere Netbooks (bezogen auf das Betriebssystem und Hardware) unterdessen, aber nun ist es zu spät und wir müssen mit dem Gerät leben. Für mich gibt es nur eine Lösung, damit leben oder als Fehlkauf abschreiben, alles Andere ist Zeitverschwendung!

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  2. Meinen A110l ausgepackt, wollte ich mir natürlich sofort XP installieren. Leider dauerte die Installation circa 2 Stunden. Die D2D im Bios habe ich vorher disabled. Trotzdem XP starte ewig langsam und lief mit stetigen Rucken. Ich empfehle es keinem. Dann hatte ich Linux Mint drauf. Ich muss sagen lief einwandfrei und wirklich flüssig. Der Bootvorgang dauerte auch nicht so lange wie bei XP und siehst um Längen besser aus. Linpus startet aber in Rekordzeit, ungeschlagen. Ich nutzt es wieder.

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  3. "Fehlkauf" ist aber sehr hart. Die Tatsache, dass ich jetzt die freie Wahl habe zwischen dem mitgelieferten Linpus und "richtigen" Linux-Systemen spricht doch eigentlich für das Gerät, oder? Ich habe Ubuntu drauf, mit Screenlets, Lastanzeigen in der Leiste und mehr, trotzdem macht der AA1 nicht schlapp. Auch das spricht für ihn. Der Punkt, an dem ich Linpus nicht mehr mochte, war, als mir klar wurde, dass das System dermassen abgeriegelt ist, so dass es nicht einmal möglich ist, das aktuelle Sicherheitsupdate für Firefox zu installieren.
    Aber wenn du schreibts, es gibt unterdessen bessere Netbooks, dann kannst du ja nur den Einheitsbrei von 10"-Schirm, 160 GB Harddisk und Windows XP meinen. Den selben Prozessor haben eh alle, daher gibt es kaum Performanceunterschiede zwischen den Herstellern. Da bleib ich lieber beim AA1 mit Linux :-)

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  4. Ich gebe zu das Wort "Fehlkauf" ist etwas zu hart gewählt, immerhin ist das Linpus ja nutzbar und erfüllt seinen Zweck. Dennoch ist es das einzigste Betriebssystem welches bisher ohne Probleme mit der langsamen SSD zurechtkommt. Auch bei Ubuntu 9.04 kommt es trotz einigen Anpassungen hin und wieder zu Aussetzern/Verzögerungen und den Lüfter konnte ich nur per Terminal Befehl zum Schweigen bringen, automatisch bei Start ging es nicht mehr.

    Noch ein Tip zum Linpus:
    Ich habe mit einer Puppy Linux CD und Gparted den SWAP auf 256MB verkleinert und die Linpus-Partition entsprechend vergrößert. Danach noch in der /etc/sysctl.conf folgende Zeile hinzufügen:

    vm.swappiness=0

    Das bewirkt das der Swap nur noch im Notfall genutzt wird. Mit meinem System und 1,5GB RAM funktionieren diese Einstellungen einwandfrei und das System kommt mir etwas flüssiger vor.

    Weiterhin benimmt sich Firefox 3 recht zäh und instabil auf meinem System, Firefox 2 ist da wesentlich schneller beim Start und beim surfen. Hat einer eine Idee woran das liegen könnte?

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  5. Den Swappiness-Eintrag hatte ich auch, aber es bringt keinen wirklich Vorteil; der Swap wird auch so kaum genutzt, das kannst du mit dem System-Monitor (Acer Download) verfolgen. Die Swap-Partition hatte ich auch einmal auf 256 MB verkleinert, aber das gab Probleme. Es sollten schon 512 MB sein. Aber sag mal, ist dieses «Tuning» keine Zeitverschwendung? ;-)

    Es gibt im Blog einen Beitrag «Firefox abspecken» (14.01.2009), lies den mal durch. FF3 ist vor allem deshalb so zäh, weil es ständig die Seiten mit einer Phinshing-Datenbank vergleicht und dabei gleich noch das Surfverhalten an Google weiterleitet. Am besten gleich abschalten, dann wird es wieder flotter.

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  6. Die Frage, die ich hätte, wäre: ich habe auf den Update-Servern von Linpus schon eine Version 1.01.25 für das Aspire One gesehen. Ich habe die Version 1.0.3.E. Kann ich irgendwie auf diese Version upgraden oder wäre es klüger, noch ein wenig zuzuwarten und dann auf Ubuntu 9.04 zu wechseln?

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  7. Vorsicht mit den Versionsnummern von Acer! Höhere Nummern bedeuten nicht unbedingt eine aktuellere Version. So ist z.B. meine Versionsnummer von 1.0.7 auf 1.0.17 gesprungen, nachdem ich die SSD gegen eine Festplatte getauscht habe. Installiert wurde aber von der gleichen System-CD. Nachdem dann alle Systemupdates eingespielt waren, war die Versionsnummer immer noch die gleiche. Die haben da bei Acer ihr eigenes System, daher macht es keinen Sinn, aufgrund dieser Nummern ein «Upgrade» zu wagen.
    Wenn es tatsächlich ein Systemupgrade gibt, dann wird es Acer über den Online-Updater veröffentlichen und hier im Blog wird es bestimmt entsprechend gewürdigt.
    Was mich betrifft, Ubuntu 9.04 ist das ultimative Upgrade. Nie zuvor hat der Kleine so viel Spass gemacht!

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  8. @ viva: Danke für die prompte Antwort und die Aufklärung; mich hat einfach stutzig gemacht, dass manche Leute 1.0.15.E am Laufen haben. Mir wurde beim Kauf ja extra gesagt, dass mein AAO ein Ausstellungsstück sei, von daher nicht mehr ganz aktuell. Nach dem Anstecken hat er dann auch 4 Stunden lang Updates installiert...
    Ich werde auf jeden Fall mal ein wenig mit Ubuntu 9.04 als Live System auf USB-Stick probieren und dann eventuell umsteigen.

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  9. Hallo! Linpus ist für mich jetzt wirklich tot - für immer! Hatte es anfangs drauf und - als eingefleischter Mac User - keine grosse Ahnung von Linux. Jedoch fühlte ich mich gleich irgendwie sehr eingeschränkt und nicht besonders ermutigt wenn man nach Tagen von "Befehlszeilenorgien" und stundenlangen Forenlesen gerade mal einen mm an sein gewünschtes System herankommt. Allein schon der Akt um an den Desktop heranzukommen - unglaublich! Habe jetzt die verschiedensten Linux-Distributionen durchprobiert. Da "Windoof" für mich nicht in Frage kommt und mein geliebtes OS X leider nicht mit der Hardware - v. a. WLan - des Acer klarkommt, habe ich mich letztendlich für "Kuki" entschieden. Läuft schon mit Ubuntu 9.0.4 und mit der Paketverwaltung lassen sich recht einfach die gewünschten Programme installieren. Sieht für mich jedenfalls am Besten aus! Linux4One ist in der Vollversion eher Richtung Linpus und alle anderen EEE-Distributionen kommen bisher nicht richtig mit der Hardware klar. Das einzige was ich an Lipus nachtrauern werde ist die sehr gute WLan-Signalstärke, die unter "Kuki" leider nicht so toll ist. Aber da hoffe ich dann auf zukünftige Updates... Also bye, bye Linpus - werde jetzt gleich die komplette Platte für Kuki freiräumen! ;-)
    Übrigens ein dickes Lob für Eure Seite und die tollen Anleitungen - macht weiter so!

    Grüsse

    Gary

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  10. Ich habe jetzt genug experementiert! Linus ist prima.
    Leider hatte ich durch einen Fehler die HAL ausser Betrieb gesetz und konnte das System nicht retten.
    Bis letzte Woche probierte ich das Easy Peasy. Schick, aber es harkte yu stark.
    Fazit.. der AAO macht spass mit Linpus, weil es schnell ist, und war auch der Grund fuer den Kauf.
    Dank dieser Seite ist bei mir fast alles wieder wie es sein soll!
    Danke.

    PS. Die Recovery CD Version laesst die Deutsche Version nicht zu zu. Trotz der Auswahl im Menue installiert sie diese nicht. Es gelingt mir auch manuell nicht nicht, das zu aendern. Hoffe auf Hilfe..

    Besten Gruss

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