Samstag, 11. April 2009

Rechtemanagement

Linux zeichnet sich als Mehrbenutzersystem durch ein ausgefeiltes Rechtemanagement aus, das bestimmt, wer was mit welcher Datei tun darf. Als einziger Benutzer unter Linpus Linux auf dem Aspire One muss man sich nicht eingehend mit der Vergabe von Rechten befassen. Es gibt Dateien, die darf man bearbeiten und andere, die nur dem Superuser zugänglich sind.

Mitunter lohnt sich aber ein Blick auf die Berechtigungen einer Datei oder eines Ordners, z.B. wenn man auf ein externes Medium oder importierte Daten zugreifen möchte. Im Dateimanager klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf die Datei und rufen die Eigenschaften auf. Das Informationsfenster hat einen Reiter Berechtigungen, über den die relevanten Informationen preisgegeben werden. Sind Sie Eigentümer der Datei, dürfen Sie die Rechte über die Pulldown-Menüs anpassen.

Falls es sich um eine ausführbare Datei handelt, existiert in dem Dialogfeld noch ein Schaltkästchen, mit dem Sie die Ausführung als Programm erlauben oder verbieten können.

Auch das Terminal gibt Auskunft über die Rechte einer Datei, sogar noch ausführlicher. Wenn Sie sich ein Dateiverzeichnis mit ls -l anzeigen lassen, steht am Anfang jeder Zeile ein zehnstelliger Code, der Auskunft über die Rechte gibt. Dabei ist die erste Stelle bei einer herkömmlichen Datei immer ein Minuszeichen, danach folgen drei Gruppen (Eigentümer, Gruppe, Andere) mit je drei Zeichen (Lesen, Schreiben, Ausführen), die dann ausgefüllt sind, wenn die entsprechende Berechtigung besteht. Sie können hier also, im Gegensatz zum Dateimanager, die Rechte zur Ausführung einzeln vergeben.

Aber wie passt man die Rechte über das Terminal an? Dazu gibt es den Befehl chmod. Mit einem dreistelligen Code werden dort die Rechte angepasst, z.B.

chmod 644 dokument.txt

würde die gleichen Rechte erzeugen, wie im ersten Bild dargestellt. Bei einem Ordner kann man zusätzlich die Rechteänderung auf alle darin enthaltenen Elemente vererben, indem man vor die Zahl die Option -R eingibt (rekursiv).

Falls Sie sich die Rechte einer nicht zugänglichen Datei auf diese Weise aneignen möchten, müssen Sie sich zur Anwendung des Befehls zum Root machen.

Damit Sie nicht allzu lange über die passende Zahlenkombination grübeln müssen, finden Sie ab sofort auf diesem Blog einen CHMOD-Kalkulator - am unteren Ende der rechten Seitenleiste. Sie können dort die passenden Häkchen setzen und erhalten umgehend den dreistelligen Zahlencode für das Terminal. Umgekehrt funktioniert die Sache übrigens auch. Wenn Sie ein wenig mit den Häkchen spielen, kommen Sie auch leicht dahinter, wie der Code aufgebaut ist.

Aus Platzgründen wurden die englischen Bezeichnungen verwendet:

owner - Eigentümer
group - Gruppe
other - Andere

read - Lesen
write - Schreiben
exec. - Ausführen

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