Als Alternative zu Linpus Linux wurde im Blog bereits Ubuntu erwähnt. Speziell für die Bedürfnisse von Netbooks gibt es den Netbook Remix von Ubuntu, der jedoch nicht als fertige Lösung, sondern als Basis für Entwickler zur Verfügung steht. Auf dieser Basis wurde Linux4one entwickelt, ein an den Aspire One angepasster Netbook Remix von Ubuntu.
Typisch für den Netbook Remix ist der dunkle Startbildschirm mit einem Programm-Menü auf der linken und einem Ordner-Menü auf der rechten Seite. Das entspricht im Wesentlichen dem Ubuntu-Menü, welches in der Standardversion in der oberen Leiste zu finden ist.
Programmfenster öffnen sich in Linux4one grundsätzlich im Vollbildmodus, was bei dem kleinen Bildschirm Sinn macht. Dabei wird der Fensterbalken mit den Buttons eingespart, was einen zusätzlichen Platzgewinn bringt. Da es am oberen Bildschirmrand eine Leiste gibt, in der die geöffneten Fenster wie Reiter eingetragen werden, lassen sich die Funktionen der fehlenden Fensterbuttons mit einem Rechtsklick auf den entsprechenden Leistentitel erreichen. Dort kann man auch das Fenster verkleinern (wiederherstellen), denn nicht jedes Fenster muss unbedingt die gesamte Bildschirmfläche ausfüllen.
Die aktuelle Versionsnummer von Linux4one ist 1.1; es ist also die erste Fehlerbereinigung nach der Erstveröffentlichung. Bei einer so frühen Version bleibt immer Raum für Verbesserungen. Aber es handelt sich um eine voll funktionsfähige Version. Der angepasste Kernel sorgt für flotte Ladezeiten des Systems und einwandfreies Funktionieren der Hardware des Aspire One. Lediglich vereinzelte Systemeinstellungen von Ubuntu funktionieren (noch) nicht wie gedacht.
Der grosse Vorteil von Linux4one ist, dass es sich ganz auf Ubuntu abstützt. Sämtliche Programme und Systembestandteile für Ubuntu funktionieren auch auf Linux4one. Damit steht ein riesiger Softwarepool mit entsprechenden Installationstools zur Verfügung. Eine grosse, internationale Entwicklergemeinde sorgt für Software- und Systemaktualisierungen in einem Rythmus, von dem man bei Acer nur träumen kann.
Apropos internationale Entwickler: Linux4one wird in Italien entwickelt, Website und Forum des Projekts sind daher in italienischer und englischer Sprache geführt. Ausserdem gibt es eine Website mit Forum aus Frankreich. Das System selbst lässt sich aber selbstverständlich in Deutsch installieren.
Sonntag, 22. März 2009
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Hallo Viva,
AntwortenLöschenwenn du einen DVB-T Stick hast, kannst du bitte testen ob er unter Linux4one läuft.
DVB-T ist eigentlich das einzige was mir unter Linpus fehlt.
Das wäre dann ein Grund zum Umsteigen.
Danke für Info und Grüße
Sticks sind zwei vorhanden, aber welche Software? Ich habe bei Linux4one keine TV-Software gesehen.
AntwortenLöschenvielleicht läuft Kaffeine?
AntwortenLöschenHallo Viva,
AntwortenLöschenin deinem Artikel heißt es:"Lediglich vereinzelte Systemeinstellungen von Ubuntu funktionieren (noch) nicht wie gedacht".
Um welche Systemeinstellungen handelt es sich denn?
Gruß
Marcus
Da gibt es drei Baustellen:
AntwortenLöschenZum Einen die Netzwerkeinstellung. Das Wifi-Netzwerk wird zuverlässig gefunden und mit Passwort abgespeichert, aber wenn man die Einstellung ändern möchte (z.B. von DHCP auf feste IP), dann verabschiedet sich die Eingabemaske kommentarlos.
Zweitens die Druckereinstellungen. Hier meldet sich ein CUPS-Fehler. Ich kann damit keinen Netzwerkdrucker einrichten, in Ubuntu geht das super.
Drittens die Einstellung der Benutzerinfo. Hier gibt es die Fehlermeldung, dass eine bestimmte Datei nicht gefunden wurde. Ist aber nicht so wichtig, wenn man nicht unbedingt ein benutzerdefiniertes Foto in der Anmeldemaske benötigt.
Eventuell gibt es zu allen drei Problemen Lösungen in den Foren, die habe ich aber noch nicht komplett durch.
Ach ja, der für die meisten Nutzer vermutlich wichtigste Bug, der ist aber nicht direkt die 'Schuld' von Linux4one. Vorinstalliert ist OpenOffice 3. Nach der Installation meldet sich die Systemaktualisierung von Ubuntu und möchte diverse Komponenten auf den neuesten Stand bringen. Dadurch werden aber Teile von OO3 mit Komponenten der Version 2.4 'aktualisiert', was OpenOffice unbrauchbar macht. Man muss es dann ein mal neu installieren, Anleitungen gibt es auf den Sites.
Apropos DVB-T: ich habe das mit Kaffeine und einem Stick von Elgato bzw. Equinux ausprobiert, sie wurden nicht erkannt. Das hat u.U. nicht viel zusagen, denn diese Hardware ist für einen Mac gedacht. Eventuell geht es ja mit einem Stick von einem PC-Anbieter.
AntwortenLöschenDanke fürs Testen.
AntwortenLöschenSchade dass du keinen anderen DVB-T Stick hast
Ich habe das ISO (1.1) auf einen Stick gebracht und vom Stick gebootet.
AntwortenLöschenOhne zu installieren läuft das ganze als "Live-CD".
Allerdings kann ich das WLAN nicht finden. Auch ifconfig kennt nur eth0 und lo.
Auch funktioniert das Automounten der SD-Karten nicht wie erwartet.
Muss man da jetzt noch extra was konfigurieren oder ist eine Installation auf SSD die Vorraussetzung, um mit Linux4one zu arbeiten?
THX und Viele Grüße
Jörg
Ja, man muss es dazu installieren. Es war bisher bei allen Live-CDs, die ich ausprobiert habe, so. Erst nach der Installation funktioniert Wifi. Mit der Live-CD lässt sich immer nur eingeschränkt testen.
AntwortenLöschenHallo viva,
AntwortenLöschenich hab mir Linux4one als 2. Partition installiert, und irgendwas muss schiefgegangen sein. Ich war fertig und auch unter der Benutzeroberfläche. Hab dann das ganze wieder heruntergefahren und seit dem kann ich weder auf das ursprüngliche Linpus Linux mehr irgendwie zugreifen noch Linux4one starten, weil ich da während des hochfahrens in irgendein Terminal gelange und der Rechner dort verweilt. Daher hab ich versucht alles wieder mittels Recovery-USB-stick wiederherzustellen, da bekomme ich aber keine Partition mehr angezeigt. Bei Acer haben sie mir gesagt ich soll die "überflüssige" Partition entfernen und dann würde das wieder gehen. Leider sehe ich keinen Weg wie ich die Partition entfernen könnte.
Die laut Acer überflüssige Partition ist wohl die, auf der Linux4one drauf war. Nun weiss ich nicht, ob auf dem besagten USB-Stick das Recovery von Acer drauf ist oder ein Systembackup. Zweites wäre der beste Weg, um den Zustand vor dem Experiment wiederherzustellen, ersteres würde bedeuten, du musst von Null anfangen.
AntwortenLöschenIch nehme an, L4o ist auf einem anderen Stick drauf. Lade das mal als LiveMedium (läuft vom Stick aus) und schau, ob der Partition Editor drauf ist (System-Menü). Mit dem Partition Editor kann man Partitionen erstellen, reparieren und löschen. Sollte der bei L4o nicht drauf sein, kannst du Ubuntu auf einen USB-Stick ziehen, da ist es auf jeden Fall drauf.
Eventuell hilft schon die Reparatur-Routine, um das Ganze wieder zum Laufen zu bringen.
Viel Glück!