Sonntag, 29. März 2009

Netbook-Linux: Pro & Contra

2008 war ein gutes Jahr für Linux. Zu verdanken war dies dem beginnenden Netbook-Boom und dem Umstand, dass fast jedes dritte Netbook mit einem Linux-Betriebssystem verkauft wurde. Doch der Lobgesang auf die Vorteile von Linux scheint nun ebenso verhallt wie der auf die Vorteile einer SSD in den ganz auf Mobilität ausgerichteten Netbooks. Unter den bisher in 2009 vorgestellten neuen Modellen finden sich beinahe ausschliesslich festplattenbasierte Systeme mit vorinstalliertem Windows. Und falls im Einzelfall von einer Linux-Version eines neuen Modells die Rede ist, dann ist es entweder in diesen Breitengraden nicht erhältlich oder es handelt sich nur um eine Vorankündigung auf unbestimmte Zeit. Das hat zur Folge, dass der Marktanteil von Linux als Betriebssystem für Netbooks drastisch zurückgeht.

Mögen Netbook-Käufer die angebotenen Linux-Versionen nicht oder sind es die Hersteller, denen die Pflege eines eigenen Linux-Systems zu aufwändig wird? Die Antwort bleiben Produzenten wie Marktanalysten vorerst noch schuldig.

Jeder Hersteller bastelte eine eigene Linux-Distribution für seine Netbook-Reihe. Die optisch teilweise sehr unterschiedlichen Ansätze hatten gemeinsam, dass sie auf die bescheidenen Hardwarespezifikationen des Netbook hin optimiert wurden und gleichzeitig den Benutzer weitgehend vor den Tiefen des Linux-Systems bewahren sollten.

Asus Eee PC

Acer Aspire One

HP Mini

Solchermassen abgeschottete Distributionen konnten nicht mehr durch Standard-Repositories gepflegt werden, Systemupdates und weitestgehend auch Programmangebote lagen nun einzig beim Hersteller. Und der konnte weder in Geschwindigkeit noch Umfang mit der weltweit aktiven freien Linuxgemeinde mithalten. Internetforen und Blogs entstanden, in denen Informationen ausgetauscht wurden, um diese Abhängigkeit vom Hersteller zu lockern.

Da die Netbook-Hersteller für ihre Linux-Distribution auf freie Komponenten zurück griffen, musste das Betriebssystem kostenlos abgegeben werden. Durch das Entfallen von Lizenzgebühren waren Modelle mit Linux für den Kunden günstiger als Geräte mit Windows. Entwicklungs- und Folgekosten für Linux musste der Hersteller aus der Gewinnmarge der Hardware tragen, während die Lizenzgebühren für Windows auf den Käufer abgewälzt werden konnten und dem Hersteller keine direkten Folgekosten für die Pflege des Betriebssystems entstanden. Man darf annehmen, dass die Gewinnspanne für den Hersteller bei Linux-Systemen letztlich geringer ausfiel als bei Windows-Systemen.

Ein Benutzer kann ein Netbook mit Linux-Betriebssystem sofort einsetzen. Alle wichtigen Internetprogramme sind vorhanden, meist auch noch eine Office-Suite und einige Spiele. Es sollte bei einem Netbook keinen Grund geben, weitere Programme zu installieren oder ins System einzugreifen. Dass diese Herstellerphilosophie bei zumindest einem Teil des Käuferkreises nicht greift, zeigen die zahlreichen Internetforen. Dort sind Anleitungen zu finden, wie man gesperrte Systembestandteile freisetzt oder Programme installiert, die nicht vom Netbook-Hersteller angeboten werden. Mittlerweile gibt es auch spezielle Linux-Distributionen für Netbooks aus der freien Entwicklergemeinde und zahlreiche Tipps dazu, wie man Standard-Distributionen auf die Netbook-Hardware hin optimieren kann. Der Vorteil, eine grosse Standard-Distribution einzusetzen, ist die stetige Systemaktualisierung und ein Softwarepool mit einer geradezu unglaublichen Anzahl von Programmen. Der Nachteil ist, dass nicht jede Software auf einem Netbook läuft und die Anzahl der angebotenen Distributionen unüberschaubar wirkt. Wer eine alternative Linux-Distribution einsetzen möchte, muss sich auch mit Dingen wie der Installation eines angepassten Kernels beschäftigen. Für viele geht das zu weit und sie sehnen sich zurück nach dem Windows von der Stange.

Dennoch, mit dem Netbook-Linux des Herstellers und ein paar kleinen Individualisierungen kann man gut arbeiten, wie hoffentlich dieser Blog beweist. Daher ist es schade, dass der Käufer eines Netbooks zur Zeit keine Wahl mehr hat.

Samstag, 28. März 2009

Sackgasse SSD-Upgrade?

Die Storage Expansion des Aspire One ist schon eine feine Sache: einfach eine handelsübliche SD-Karte einstecken und den Speicherplatz der internen SSD zuschlagen. Dennoch füllt sich die interne SSD weiter. Sei es, weil einige Programme mit der Storage Expansion nicht zurechtkommen und ihre Daten stur im internen Massenspeicher ablegen; sei es, weil extrem viele Programme installiert oder sogar Dual-Boot-Lösungen eingerichtet wurden.

Poweruser werden daher einmal den Punkt erreichen, an dem die interne SSD gegen ein grösseres Modell ausgetauscht werden soll. Dann wird deutlich, dass es sich bei der im Aspire One A110L verbauten Lösung um eine Sackgasse handelt.

Zur Erklärung eine kurze Exkursion in die Welt der Festplattenanschlüsse (genauere Hintergrundinformationen erhalten Sie z.B. in der Wikipedia). Über viele Jahre hinweg wurden Festplatten über eine parallele Schnittstelle im Computer eingebunden, welche IDE oder auch ATA bezeichnet wurde. Mit steigenden Übertragungsgeschwindigkeiten wurde diese Technik fehleranfällig, so dass eine andere Technologie mit serieller Übertragung entwickelt wurde. Was sich zunächst wie ein Rückschritt anhört (Daten werden nicht mehr in mehreren Leitungen nebeneinander verschickt, sondern in nur einer Leitung hintereinander), ermöglichte letztlich deutlich höhere Übertragungsgeschwindigkeiten. Langfristig wurden diese S-ATA bezeichneten Laufwerke zum Standard; Laufwerke nach dem alten Standard (zur besseren Unterscheidung jetzt P-ATA genannt) wurden kaum noch weiter entwickelt. Heute sind serielle Laufwerke schneller, mit grösseren Kapazitäten und zu geringeren Preisen zu finden als die noch angebotenen Laufwerke nach altem Standard.

Dies trifft vorrangig auf Festplatten in den Baugrössen 3.5" (Desktop) und 2.5" (Laptop) zu, die wesentlich kompakteren 1.8"-Laufwerke und eben SSD-Speicher waren noch länger standardmässig mit P-ATA ausgestattet. So ist im Aspire One die SSD an einem P-ATA-Anschluss angebunden. Mittlerweile hat aber auch hier S-ATA das Rennen gemacht und parallele SSDs sind, sofern sie überhaupt noch zu finden sind, meist teurer und vor allem langsamer als ihre seriellen Pendants. Spezielle Upgrade-SSDs, die von Anschluss und Grösse her auf den Aspire One hin optimiert waren, sind zwischenzeitlich vom Markt verschwunden.

Interessant ist, dass auf der Hauptplatine des Aspire One sowohl P-ATA als auch S-ATA zu finden ist. Entsprechende Stecker sind aber nur für die benötigte Schnittstelle aufgelötet. Im A110 mit SSD bleibt daher der S-ATA-Anschluss leer, während auf dem A150 mit 2.5"-Festplatte der P-ATA-Anschluss verwaist. Eine Möglichkeit wäre daher, den entsprechenden Stecker für S-ATA auf die Hauptplatine des A110 aufzulöten und daran eine neue SSD anzuschliessen. Mit dem Lötkolben auf das Motherboard loszugehen, dürfte aber nur für technisch sehr versierte Anwender überhaupt in Frage kommen. Eine 2.5"-Festplatte im A110 unterzubringen, funktioniert übrigens nicht. Zwar ist der Platz in der Grundfläche des A110 vorhanden, nicht aber in der Bauhöhe des Geräts. Diese Festplatten sind dicker als die SSD, weshalb das Gehäuse des A150 auch ein wenig höher ist als das des A110.

Als Ausweg bleibt die 1.8"-Festplatte. Diese gibt es mit einer Bauhöhe von nur 5mm und mit dem passenden P-ATA-Anschluss (ZIF), welcher im Aspire One Verwendung findet. Diese kleinen Festplatten wurden erstmalig mit dem iPod von Apple einem grösseren Benutzerkreis bekannt und werden auch heute noch im Bereich portabler Musicplayer eingesetzt. Die grösste Festplatte, die bisher in einem iPod eingebaut war, hatte eine Kapazität 160 GB, war aber auch etwas dicker als die anderen Modelle. Von den heute sechs angebotenen iPods verfügt gerade noch ein Modell über eine Festplatte, diese mit 120 GB (iPod Classic). Alle anderen verfügen über Flash-Speicher in Kapazitäten, die noch vor kurzem ausschliesslich festplattenbasierten Playern vorbehalten waren. Vermutlich werden auch die 1.8"-Festplatten mit P-ATA in absehbarer Zeit vom Aussterben bedroht sein.

Soweit ist es aber noch nicht und daher kann eine solche Festplatte auch noch den Weg in einen Aspire One finden. Eine 1.8"-Festplatte ist genau doppelt so gross wie die im A110 verbaute SSD, daher muss sie zur Hälfte über die Hauptplatine eingebaut werden. Aber das geht, wie ein informatives Tutorial mit Video (englisch) Schritt für Schritt zeigt. Wichtig ist die geringe Bauhöhe. Verwendet wurde eine Samsung SpinPoint N1 mit 60 GB Kapazität. Diese ist hierzulande ab ca. 50€ zu finden. Das ist die Hälfte des Preises der oben erwähnten Upgrade-SSD für den Aspire One mit 30 GB Kapazität.

Natürlich ist so ein Umbau nicht jedermanns Sache, der Aspire One könnte dabei unbrauchbar gemacht werden und ein Garantieverlust ist auf jeden Fall die unmittelbare Folge des Eingriffs. Als Belohnung wartet neben der grösseren Kapazität des internen Massenspeichers auch eine wesentlich gesteigerte Schreib- und Lesegeschwindigkeit auf den erfolgreichen Bastler.

Allerdings sollte man den Vorteil einer schnelleren HD oder SSD nicht überbewerten. Es lässt sich zwar beim Aufstarten und Arbeiten ein unter Umständen spürbarer Performancegewinn verzeichnen, aber letztlich hängt die Arbeitsgeschwindigkeit eines jeden Computer von der CPU ab - und die bleibt die selbe.

Donnerstag, 26. März 2009

Programm als Root starten

Manche Terminal-Eingaben sind so simpel, dass man schlicht vergisst, dass es sie gibt. Diese hier ist so eine davon.

Um eine Datei zu verschieben oder zu kopieren, die Root-Rechte benötigt, startet man normalerweise das Terminal, meldet sich als Root an und verzweigt in den entsprechenden Ordner, um dort die benötigten Befehle einzutragen. Viele Benutzer bevorzugen die grafische Umgebung, also den Dateimanager.

Diesen kann man recht einfach mit Root-Rechten öffnen. Geben Sie dazu Folgendes im Terminal ein:

sudo thunar

Darauf hin sehen Sie im Fenster des Dateimanagers einen rot unterlegten Warnhinweis, den Sie beherzigen sollten.


Auch ein neues Fenster des Dateimanagers wird mit Root-Rechten geöffnet, so dass Sie Dateien verschieben und kopieren können, die Ihnen als normaler User nicht zur Verfügung stehen.

Im Prinzip können Sie jedes Programm auf diese Weise als Root öffnen. Ein Beispiel, das hier im Blog häufig verwendet wird, ist das Bearbeiten einer Konfigurationsdatei, indem Sie den Texteditor als Root öffnen (sudo mousepad ...).

Mittwoch, 25. März 2009

Storage Expansion ausschalten

Der linke Kartenschacht des Aspire One ist unter Linpus Linux für die Funktion Storage Expansion reserviert. Diese Funktion kann unterdrückt werden. Danach wird der Speicherplatz der dort eingelegten Karte nicht mehr dem internen Massenspeicher zugeschlagen und kann individuell mit Daten bestückt werden. Das ist im Prinzip nichts anderes, als die Funktion Erweitertmodus des Dateimanagers, nur dauerhaft.

Um die benötigte Einstellungsdatei zu ändern, geben Sie im Terminal folgende Befehlszeile ein:

sudo mousepad /etc/macles.cfg

Suchen Sie in der Einstellungsdatei die Zeile, die mit dem Text EXPUDI= beginnt (Zeile 3). Setzen Sie vor diese Zeile das Zeichen # (AltGr 3). Damit wird die komplette Zeile zum Kommentar, d.h. ihr Inhalt wird nicht ausgeführt. Sie können darüber eine weitere Zeile schreiben, die mit diesem Zeichen beginnt, und darin notieren, welche Änderung Sie zu welchem Zweck an der Originaldatei durchgeführt haben. So wird es später einfacher, die Änderung rückgängig zu machen.

Sichern Sie die Datei und starten Sie das System neu. Sie werden bemerken, dass die Meldung über eine verbesserte Erweiterungskarte ausbleibt. Andererseits öffnet sich auch nicht der Dateimanager wie beim Einlegen einer Karte in den rechten Schacht. Sie können die Karte also dauerhaft im Schacht belassen, ohne mit entsprechenden Systemmeldungen belästigt zu werden.

Im Dateimanager wird das Medium als SD/MMC-Laufwerk angezeigt. Melden Sie die Karte dort ab, bevor Sie sie aus dem Schacht entfernen.

Die Menüpunkte Standardmodus und Erweitertmodus des Dateimanagers funktionieren in einem auf diese Weise verändertem System übrigens nicht mehr.

Dienstag, 24. März 2009

Skripte und Storage Expansion

Bei aktivierter Storage Expansion des Aspire One kann es zu einem unerwünschten Verhalten ausführbarer Dateien kommen. Das sind Dateien oder auch Skripte, die über die Dateieinstellungen ausführbar gemacht wurden, sich also wie Programme verhalten.

Werden diese Dateien auf die in der Storage Expansion eingelegten Karte kopiert, verlieren sie das Merkmal, als Programm ausgeführt werden zu können. Auch wenn die Ausführbarkeit manuell wieder hergestellt wird, überdauert das den nächsten Systemstart nicht. Letztlich dient es der Sicherheit des Systems, keine Programme von externen Medien zu akzeptieren.

Stellen Sie also sicher, dass sich diese Dateien auf der internen SSD des Aspire One befinden. Dazu öffnen Sie den Dateimanager im Erweitertmodus und verschieben die betroffenen Dateien an die passende Stelle im Bereich Eigene Disk.

Montag, 23. März 2009

Leiste ausblenden

Mitunter kann es bei dem kleinen Bildschirm des Aspire One wünschenswert sein, zusätzlichen Platz durch das Ausblenden der Leiste am unteren Bildschirmrand zu gewinnen. Das System bietet die Möglichkeit, die Leiste manuell oder auch automatisch auszublenden.

Für das manuelle Ausblenden befindet sich ganz links in der Leiste ein mit einem Pfeil gekennzeichneter Button. Diese Schaltfläche wird bei der Standardinstallation von Linpus Linux bereits aktiviert.

Um das automatische Ausblenden zu aktivieren, muss das Desktop-Menü auf Ihrem System aktiviert sein. Ist das der Fall, wählen Sie im Untermenü Einstellungen den Eintrag Verwaltung der Leisten aus.

Unter den Einstellungsmöglichkeiten der Leiste befindet sich die Option Automatisch ausblenden. Ist diese ausgewählt, blendet sich die Leiste aus, wenn sich der Mauszeiger nicht darüber befindet. Der gewonnene Platz steht nun dem Programmfenster zur Verfügung. Ein Balken am unteren Bildschirmrand weist auf die Leiste hin. Fährt man den Mauszeiger in diesen Bereich, so blendet sich die Leiste über dem aktuellen Bildschirminhalt ein.

Falls Sie den Button zum manuellen Ausblenden nicht benötigen, können Sie ihn im Auswahlpunkt ShowhideButton entfernen und so zusätzlichen Platz auf der Leiste gewinnen.

Sonntag, 22. März 2009

Linux4one

Als Alternative zu Linpus Linux wurde im Blog bereits Ubuntu erwähnt. Speziell für die Bedürfnisse von Netbooks gibt es den Netbook Remix von Ubuntu, der jedoch nicht als fertige Lösung, sondern als Basis für Entwickler zur Verfügung steht. Auf dieser Basis wurde Linux4one entwickelt, ein an den Aspire One angepasster Netbook Remix von Ubuntu.


Typisch für den Netbook Remix ist der dunkle Startbildschirm mit einem Programm-Menü auf der linken und einem Ordner-Menü auf der rechten Seite. Das entspricht im Wesentlichen dem Ubuntu-Menü, welches in der Standardversion in der oberen Leiste zu finden ist.

Programmfenster öffnen sich in Linux4one grundsätzlich im Vollbildmodus, was bei dem kleinen Bildschirm Sinn macht. Dabei wird der Fensterbalken mit den Buttons eingespart, was einen zusätzlichen Platzgewinn bringt. Da es am oberen Bildschirmrand eine Leiste gibt, in der die geöffneten Fenster wie Reiter eingetragen werden, lassen sich die Funktionen der fehlenden Fensterbuttons mit einem Rechtsklick auf den entsprechenden Leistentitel erreichen. Dort kann man auch das Fenster verkleinern (wiederherstellen), denn nicht jedes Fenster muss unbedingt die gesamte Bildschirmfläche ausfüllen.

Die aktuelle Versionsnummer von Linux4one ist 1.1; es ist also die erste Fehlerbereinigung nach der Erstveröffentlichung. Bei einer so frühen Version bleibt immer Raum für Verbesserungen. Aber es handelt sich um eine voll funktionsfähige Version. Der angepasste Kernel sorgt für flotte Ladezeiten des Systems und einwandfreies Funktionieren der Hardware des Aspire One. Lediglich vereinzelte Systemeinstellungen von Ubuntu funktionieren (noch) nicht wie gedacht.

Der grosse Vorteil von Linux4one ist, dass es sich ganz auf Ubuntu abstützt. Sämtliche Programme und Systembestandteile für Ubuntu funktionieren auch auf Linux4one. Damit steht ein riesiger Softwarepool mit entsprechenden Installationstools zur Verfügung. Eine grosse, internationale Entwicklergemeinde sorgt für Software- und Systemaktualisierungen in einem Rythmus, von dem man bei Acer nur träumen kann.

Apropos internationale Entwickler: Linux4one wird in Italien entwickelt, Website und Forum des Projekts sind daher in italienischer und englischer Sprache geführt. Ausserdem gibt es eine Website mit Forum aus Frankreich. Das System selbst lässt sich aber selbstverständlich in Deutsch installieren.

Freitag, 20. März 2009

Thunars Erweitertmodus

Der Dateimanager des Aspire One, Thunar, bietet im Menü Anzeige zwei Auswahlmöglichkeiten: Im Standardmodus anzeigen und Im Erweitertmodus anzeigen. Diese zwei Modi beziehen sich auf die Darstellung einer SD-Karte in der Storage Expansion.


Bei Nutzung der Storage Expansion werden die dort abgelegten Daten innerhalb des Benutzerordners angezeigt und der verfügbare Speicherplatz der internen SSD zugeschlagen. Das ist in Linpus Linux der Standardmodus. Da aber nur Benutzerdaten automatisch auf die SD-Karte im linken Kartenschacht geschrieben werden und Programminstallationen weiterhin die SSD nutzen, ist es manchmal hilfreich, wenn man den verbleibenden Speicherplatz auf SSD und SD getrennt betrachten kann.

Sobald Sie den Erweitertmodus wählen, blendet sich der Dateimanager kurz aus. Wenn das Fenster wieder erscheint, werden die beiden Speichereinheiten getrennt angezeigt. Das Medium im Storage-Expansion-Schacht wird dann wie eine normale Karte im rechten Kartenschacht behandelt.

Das trifft auch auf den Benutzerordner zu. Im Erweitertmodus werden Daten nur noch auf die SSD geschrieben. Um Daten auf der SD-Karte zu speichern, müssen diese gezielt dort abgelegt werden. Vergessen Sie also nicht, wieder den Standardmodus zu aktivieren, sonst füllt sich die interne SSD schneller, als Ihnen lieb sein könnte.

Donnerstag, 19. März 2009

MAC-Adresse ermitteln

Jeder Netzwerkanschluss, egal ob kabellos oder kabelgebunden, hat eine weltweit eindeutige Adresse, die sogenannte MAC-Adresse. MAC steht für Media Acess Control. Der Aspire One verfügt über zwei solcher Adressen, eine für den Ethernet-Anschluss auf der linken Geräteseite und eine für die Wifi-Verbindung.

Bei der Administration eines Routers oder der Auswertung von Netzwerkstatistiken kann es notwendig werden, diese Adressen zu kennen. Unter Linux gibt es dazu einen Terminalbefehl, der allerlei Informationen zu den Netzwerkanschlüssen preisgibt:

ifconfig

Nach Aufruf dieses Befehls erhalten Sie im Terminal vier Textblöcke, die ersten beiden informieren Sie über das kabellose (ath0) und das kabelgebundene (eth0) Netzwerk. In der jeweils ersten Zeile finden Sie hinter dem Begriff HWaddr eine Nummer, bestehend aus sechs hexadezimalen Gruppen, die jeweils durch einen Doppelpunkt getrennt sind.

Beispiel:
ath0 Link encap:Ethernet HWaddr 00:23:68:BD:AC:70

Diese hexadezimale Zahlengruppe ist die MAC-Adresse, im Beispiel die des Wireless-Anschlusses.

Mittwoch, 18. März 2009

Uhrzeit aktualisieren

Manchmal zeigt die Uhr des Aspire One in der Leiste nicht mehr die richtige Zeit an. In den Einstellungen gibt es eine Funktion Datum & Uhrzeit, mit deren Hilfe Sie die Uhr manuell einstellen können. Aber es geht auch bequemer.

Linpus Linux kann sich die korrekte Uhrzeit aus dem Internet holen. Öffnen Sie dazu das Terminal und geben Sie folgende Befehlszeile ein:

sudo ntpdate pool.ntp.org

Erschrecken Sie nicht, falls danach der Bildschirm schwarz wird. Sollte die Uhrzeit sehr stark abweichen, kann es passieren, dass Energiesparmassnahmen einsetzen; dazu gehört das Abschalten des Bildschirms. Betätigen Sie in diesem Fall irgend eine Taste, dann wird der Bildschirm wieder aktiviert.

Sonntag, 15. März 2009

Vom Kinder-Laptop bis Acer

Eine kleine Geschichte der Netbooks

Geht es um das Entstehen des Phänomens Netbook, wird häufig das OLPC-Projekt (One Laptop Per Child) genannt. Im Januar 2005 wurde es auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos erstmals einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Es ging darum, den Bildungsinstitutionen von Entwicklungs- und Schwellenländern Computer für das Klassenzimmer zur Verfügung zu stellen, die pro Stück nur 100$ kosten sollten. Laptops kosteten zu jener Zeit im Durchschnitt noch fast das Fünfzehnfache. Die Geräte sollten klein und robust sein, sowie den Bedürfnissen der Kinder und ihrer Umgebung Rechnung tragen.

Knapp zwei Jahre später, Ende 2006, wurden erste Geräte von Quanta in Shanghai angefertigt. Das ist kein unbekannter Name, Quanta stellt Laptops im Auftrag vieler bekannter Anbieter her. Egal, ob Sie ein Laptop mit einem Apfel oder dem Logo einer namhaften PC-Marke Ihr Eigen nennen, die Chancen stehen gut, dass es von Quanta produziert wurde. Die Geräte waren kompakt, hatten einen 7.5"-Bildschirm, einen sehr knappen Arbeits- und Massenspeicher und wurden mit einem speziellen Linux-Betriebssystem ausgeliefert. Drahtlose Netzwerkfunktionalität war von Anfang an ein Hauptaugenmerk, betont durch die auffälligen Antennen.

Im Jahr darauf wurde die Massenproduktion des Schüler-Laptops mit der Bezeichnung XO aufgenommen. Der Preis hatte sich auf knapp 200$ verdoppelt, war aber trotzdem eine Sensation. Für kurze Zeit, im November und Dezember 2007, wurde in den USA eine Aktion lanciert, in der ein Kunde zwei Geräte bezahlte: Eines durfte er behalten, das andere wurde als Spende an die vom OLPC-Projekt anvisierte Zielgruppe abgegeben. In wenigen Wochen wurden so 150.000 Einheiten abgesetzt.

Es gab auch Kritik am OLPC, vornehmlich von den US-amerikanischen Industriegrössen, die wider Erwarten keine Komponenten beisteuern durften. Auf der anderen Seite des Globus reagierte man differenzierter. In Taiwan gibt es mehrere Hersteller, die wie Quanta Geräte im Auftrag anderer Anbieter produzieren und selbst nur selten oder lokal begrenzt in Erscheinung treten. Einer dieser Hersteller ist Asustek, der schon 2007 damit begann, ein ultraportables Laptop herzustellen, das den Spezifikationen des XO verblüffend ähnelte. Hinsichtlich der Optik und des verwendeten Linux-Systems ging Asustek einen eigenen Weg, denn dieser, Eee-PC genannte Kleinstlaptop war nicht für den Bildungsbereich von Entwicklungsländern gedacht. Man zielte eher auf den Business- und Privatbereich von Schwellenländern, wo diese Geräte die Erstanschaffung an Computertechnik darstellen sollten.

Von der Leistungsfähigkeit her waren diese Geräte mehrere Jahre hinter den aktuellen Systemen zurück, dafür war das anvisierte Preissegment von 300$ bis 500$ eine Sensation. Überraschenderweise wurden sie aber hauptsächlich in reiche Industrieländer verkauft, wo sie als mobile Zweit- oder Drittgeräte für das Surfen im Internet verwendet wurden. Die Geräte wurden daher Netbook genannt; ein neuer Gattungsbegriff war entstanden. Im Jahr 2008 sollte daraus ein Boom entstehen.

Mit den in schneller Folge auf den Markt geworfenen Nachfolgemodellen des Eee-PC wurde das Design modernisiert (die ersten Geräte erinnerten an SciFi-TV-Serien aus den Siebzigern) sowie Bildschirm und Speicher vergrössert. Ausserdem wurde ein jetzt verfügbarer neuer Chip verwendet, der Atom von Intel, der speziell für dieses Segment geeignet war. Als dann auch noch Geräte mit geräumiger Festplatte und Windows-Betriebssystem auf den Markt kamen, wurde suggeriert, die kleinen Netbooks könnten praktisch jede Aufgabe wie ein grosser PC erledigen. Das stellte sich aber zur Enttäuschung vieler Käufer als Trugschluss heraus. Haupteinsatzgebiet waren nach wie vor netzbasierte Anwendungen, die keine grossen Anforderungen an die Hardware stellten.

Im zweiten Halbjahr 2008 kam der Aspire One von Acer in die Läden und wurde bis Jahresende häufiger verkauft als die komplette Produktpalette der Eee-PCs zusammen. Weitere Hersteller sprangen zeitgleich auf den Zug auf, so dass der Kunde Ende 2008 aus einem guten Dutzend Anbietern auswählen konnte.

Marktanalysten sagen für das neue Segment Netbook voraus, dass es in 2009 erst richtig abheben wird, was die Verkaufszahlen angeht. Es wird aber auch vermutet, dass viele dieser preisgünstigen Geräte ihren Herstellern keine Gewinne mehr einbringen und es daher auch zu Opfern unter den Produzenten kommen wird. Ein Schüler-Laptop des OLPC-Projektes kann ohne Marge kalkuliert werden, das Netbook aber könnte den ein oder anderen Anbieter in den Ruin treiben...

Donnerstag, 12. März 2009

Benutzerinfo ändern

Ein Linux-Benutzer verfügt über drei Hauptinformationen: den Benutzernamen, das Benutzerkürzel und das Benutzerpasswort. Darüber hinaus ist ein Benutzer einer oder mehreren Gruppen zugeteilt. Das Kürzel sehen Sie im Terminal und im Home-Ordner, das Passwort benötigen Sie, um z.B. Programme zu installieren. Den Benutzernamen sehen Sie z.B. in einer Benutzerliste, wenn Sie die Passwortabfrage beim Login aktiviert haben.

Unter Linpus Linux auf dem Aspire One ist ein Standardbenutzer definiert, dessen Name, Kürzel und Gruppe schlicht user lautet. Lediglich das Passwort für diesen Standard-User bestimmen Sie individuell beim ersten Einrichten des Systems. Es ist nicht ratsam, diesen User komplett umzubenennen, da das Vorhandensein eines Standardbenutzers mit dem Kürzel user vom System vorausgesetzt wird.

Aber Sie können den Benutzernamen und weitere Informationen anpassen. Öffnen Sie dazu das Terminal und geben Sie den Befehl userinfo ein. Ein kleines Fenster öffnet sich mit Informationen zu dem User, als der Sie gerade im Terminal eingeloggt sind. Sie können einen Namen eingeben und weitere Informationen erfassen.



Die Telefonnummern könnten hilfreich sein, fall Sie Ihr Netbook verlieren. Sie können diese vier Zeilen auch direkt im Terminal eingeben, indem Sie statt userinfo den Befehl chfn eingeben.

Mittwoch, 11. März 2009

One, der Dritte

Es kursiert schon seit rund zwei Wochen als Gerücht im Internet: Ein drittes Modell des Aspire One hat das Licht der Welt erblickt. Während von Acer bisher keine entsprechende Ankündigung erfolgte, wird das Gerücht durch das vom FCC publizierte Dossier bestätigt.

Der neue Aspire One trägt die Bezeichnung AO530 und differenziert sich vom 10"-Modell hauptsächlich durch die auf rund 2/3 geschrumpfte Bauhöhe. Die sonstigen Spezifikationen orientieren sich im Wesentlichen am 10"-Modell.

Auffällig sind die stark zurück versetzten Anschlüsse für Monitor und Ethernet. Über den verbauten Prozessor sind sich die Gerüchtemacher noch uneins. Auch der AO530 scheint zunächst nur mit Windows und Festplatte auf den Markt zu kommen, jedoch deutet die Rückkehr des Storage-Expansion-Slots auf eine künftige Linux-Version hin.

Dienstag, 10. März 2009

Energiemanagement

Das Energiemanagement wird unter Linpus Linux von einem Power Center genannten Einstellungsfeld gesteuert. Dies ist eine abgespeckte Variante der Software KPowersave. Warum also nicht einfach die aktuelle und vollständige Version dieser Software installieren, um mehr Möglichkeiten und Informationen zum Energiehaushalt des Aspire One zu erhalten?

Die Installation setzt den Einsatz der Yum-utils und eine aktive Internet-Verbindung voraus. Öffnen Sie das Terminal, machen Sie sich mit sudo su - zum Root und geben Sie folgenden Befehl ein:

yumdownloader kpowersave

Nachdem die Datei herunter geladen wurde, installieren Sie sie:

rpm -U --force kpowersave*

Nach einem Neustart werden Sie ein verändertes Icon in der Leiste bemerken. Es zeigt entweder eine Batterie oder einen Stromstecker und daneben den Ladezustand der Batterie an:


Mit einem Klick auf das Icon erhalten Sie zwar nur englische, aber dafür umso ausführlichere Informationen über den Energiehaushalt Ihres Aspire One:


Mit einem Rechtsklick auf das Icon in der Leiste oder das Öffnen des Programms Power Center erreichen Sie den Einstellungsdialog von KPowersafe.

Trotz der zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten werden Sie aber bemerken, dass sich der Aspire One nicht mehr mit dem Ein-/Ausschaltknopf ausschalten lässt.

Dies lässt sich wiederum mit einem Terminalaufruf einer Einstellungsdatei korrigieren.

sudo gedit /etc/acpi/events/power.conf &

Suchen Sie in der Datei die Zeile action und ersetzen Sie sie wie folgt:

action=/sbin/shutdown -h now

Speichern Sie die Datei und führen Sie einen Neustart durch.

Montag, 9. März 2009

Dual-Boot Reihenfolge

Falls Sie dem vorherigen Blogeintrag entsprechend zwei Systeme auf dem Aspire One installiert haben, stört es Sie vielleicht, dass Ubuntu als Standard geladen wird und nicht Linpus Linux.

Das kann ohne grossen Aufwand geändert werden. Starten Sie dazu den AA1 unter Ubuntu. Das Startmenü ist dort in einer Textdatei beschrieben. Bevor Sie diese ändern, legen Sie sich eine Sicherheitskopie an:

sudo cp /boot/grub/menu.lst /boot/grub/lst.menu.0

Dann öffnen Sie die Datei:

sudo gedit /boot/grub/menu.lst

Am Ende der Datei finden Sie den automatisch generierten Eintrag zu Linpus Linux. Kopieren oder verschieben Sie die vier Zeilen title, root, kernel und initrd vor den ersten Booteintrag von Ubuntu (Zeile 125). Falls Sie den Text komplett verschoben haben, können Sie die übrig gebliebenen Kommentarzeilen von This is a divider ... bis This entry automatically ... löschen. Achten Sie aber darauf, die letzten beiden Zeilen savedefault und boot stehen zu lassen.

Übrigens, die mit title beginnende Zeile können Sie nach Belieben ändern, um z.B. den Hinweis auf die Partition aus dem Titel für Linpus zu tilgen.

Falls Ihnen die Wartezeit bis zum automatischen Auslösen des ersten Eintrags zu lange ist, können Sie diese in der Zeile 19 (timeout) verändern, etwa von 10 auf 5 (Sekunden).

Sichern Sie die Datei und starten Sie den Aspire One neu, um die veränderte Startauswahl zu sehen.

Sonntag, 8. März 2009

Dual-Boot einrichten

Ein gewagtes Experiment: Neben Linpus Linux soll ein weiteres Linux-System auf dem Aspire One A110L installiert werden. Kann ein zweites, startfähiges System auf seiner nur 8 GB grossen SSD Platz finden?

Es soll dabei nicht irgend ein System neben Linpus installiert werden, sondern eine vollständige Distribution von Ubuntu 8.10; Ubuntu ist derzeit die modernste Linux-Distribution.

Zunächst sollten Sie den aktuellen Inhalt der SSD vollständig sichern und dieses Backup aufbewahren, damit Sie im Zweifelsfall bequem zu dieser Installation zurück kehren können.

Jetzt gilt es, Platz auf der SSD zu schaffen. Sie benötigen dazu eine SD-Karte als Storage Expansion. Stellen Sie sicher, dass sich sämtliche User-Daten auf der Erweiterungskarte befinden, z.B. indem Sie die Karte kurzfristig in den Kartenleser auf der rechten Seite des Aspire One einlegen und die verbliebenen Daten manuell kopieren. Zwei Ordner sollten Sie aber an ihrem Ort belassen: Dokumente/AspireOne und Bilder/Photoframe. Ansonsten funktionieren Hilfe-Button und Bildschirmschoner nicht mehr korrekt. Zum Schluss leeren Sie den Papierkorb und führen eine Säuberung der SSD durch.

Langsam wird es ernst. Erstellen Sie einen startfähigen USB-Stick mit Ubuntu 8.10 wie im Beitrag Live-CD auf USB-Stick beschrieben und starten Sie den Aspire One von diesem Medium.

In der Live-Session von Ubuntu steht Ihnen der Partition Editor Gparted zur Verfügung. Mit seiner Hilfe soll nun die SSD so vorbereitet werden, dass zwei Systeme darauf Platz finden. Zunächst sehen Sie zwei bestehende Partitionen; die eine mit Linpus Linux und eine weitere, Swap genannte Partition. Der belegte Speicherplatz ist farbig hervorgehoben. Wenn Sie alle Benutzerdaten auf die SD-Karte verbannt und die hier im Blog vorgeschlagenen Installationen vorgenommen haben, werden auf Ihrer Linpus-Partition rund 3.4 GB belegt sein. Viel mehr darf es nicht sein, sonst können Sie die folgenden Schritte nicht ausführen.

In Gparted werden alle Änderungen zunächst in eine Aufgabenliste übertragen. Um die Änderungen anzuwenden, klicken Sie zum Schluss mit der rechten Maustaste in diese Liste und lassen alle Operationen ausführen.

Zunächst löschen Sie die Swap Partition. Dann verkleinern Sie die Linpus-Partition auf 4 GB. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste in die grafische Darstellung der Partition und wählen Sie den Menüpunkt Größe ändern. Erstellen Sie anschliessend eine neue Partition von 3 GB unter dem Dateisystem ext2. Zum Schluss erzeugen Sie wieder eine Swap Partition mit dem verbliebenen Platz. Kontrollieren Sie alle Einstellungen, bevor Sie die Operationen ausführen lassen.


Das Verkleinern der bestehenden Partition nimmt rund 20 Minuten in Anspruch. Anschliessend können Sie Ubuntu vom Live-Medium aus installieren. Achten Sie darauf, nicht die automatische Festplatteninstallation durchzuführen, sondern eine manuelle. Dort wählen Sie dann die neugeschaffene Partition sda2 und geben als Einhängepunkt die Hauptebene / an.

Ist alles gut gegangen, so wird Ihr Aspire One bei einem Neustart ein Menü zeigen, in dem Sie zwischen Ubuntu und Linpus Linux als zu ladendes System auswählen können. Nach 10 Sekunden wird automatisch Ubuntu gestartet, falls Sie keine Wahl getroffen haben.


Wie Sie an der neuen Festplattenaufteilung sehen können, bleibt sowohl für Ubuntu als auch für Linpus Linux nicht mehr viel Platz für die Installation neuer Programme. Jeweils rund ein halbes GB gibt gerade ausreichend Raum für die Zwischenlagerung wichtiger Dateien bei einem Systemupdate. Trotzdem funktionieren beide Systeme uneingeschränkt, weshalb das Experiment als gelungen bezeichnet werden darf.

Ihr Ubuntu-System sollten Sie noch optimieren, z.B. mit einem angepassten Kernel, der Lüfterkontrolle und weiteren Tipps aus diesem Blog, die sich auch unter Ubuntu anwenden lassen.

Samstag, 7. März 2009

Firefox-Lesezeichen synchronisieren

Ein Aspire One ist als Netbook typischerweise ein Zweit- oder Drittcomputer, der hauptsächlich zum Surfen im Internet verwendet wird. In dieser Konstellation ist es natürlich wünschenswert, die Lesezeichen (Bookmarks) des vorinstallierten Browsers Firefox mit denen auf den anderen Computern des Besitzers abzugleichen.

Foxmarks ist ein Plug-In für Firefox, welches genau das erledigt. Um es zu installieren, müssen Sie nur auf den grossen Button der entsprechenden Webseite klicken. Diesen Vorgang wiederholen Sie auf allen Computern, deren Lesezeichen Sie synchronisieren möchten. Anschliessend können Sie Foxmarks so einrichten, dass die Lesezeichen aller Computer stets synchron sind.

Übrigens funktioniert das Foxmarks-Plug-In auch mit anderen Browsern als Firefox, weshalb eine Umfirmierung in Xmarks kurz bevor steht.

So bequem dieser Vorgang auch ist, machen Sie sich trotzdem ein paar kritische Gedanken dazu. Ein kommerzielles Unternehmen bietet Ihnen seine Dienste kostenlos an, Sie überlassen ihm im Gegenzug persönliche Daten, welche auf einem zentralen Server gespeichert werden. Was passiert mit Ihren Daten? Wie setzt das Unternehmen dieses Angebot in gewinnbringende Aktionen um? Ein Blick in die Privacy Policy der Firma lohnt sich allemal, auch wenn die dortigen Angaben recht allgemein gehalten sind. Wenn das Geschäftsmodell allerdings wie so oft darauf abzielt, die Firma gewinnbringend an einen Datenkraken weiter zu veräussern, haben Sie kaum noch Kontrolle darüber, was mit Ihren Daten geschieht.

Überlegen Sie sich auch genau, welche Daten Sie Foxmarks anvertrauen möchten. Wenn Sie z.B. die Lesezeichen und Passworte Ihres Arbeitsplatzcomputers sysnchronisieren lassen, könnten Sie den Datenschutzbestimmungen Ihrer Firma zuwider handeln.

Freitag, 6. März 2009

Virenscanner für Linux

Viren sind ein typisches Windows-Problem. Unter Linux und ähnlichen Systemen, einschliesslich Mac OS, sind sie kein Thema. Es ist dort wesentlich schwerer, dem Benutzer ein Programm unter zu schieben, ohne dass er davon etwas bemerkt. Trotzdem wünschen sich auch Linux-User mitunter einen Virenscanner, z.B. um Virenprogramme in Mailanhängen zu erkennen und sie nicht unbewusst an Windows-Nutzer weiter zu leiten.

Ein verbreitetes Antivirenprogramm, das auch auf dem Aspire One installiert werden kann, ist ClamAV. In seiner Grundkonfiguration wird es über das Terminal angesprochen. Wikipedia bietet einen interessanten Artikel über das Programm, seine Einsatzgebiete und Erweiterungen.

Um ClamAV unter Linpus Linux zu installieren, greift man auf die Distribution für Fedora zurück. Diese finden sich auf der Site packages.sw.be/clamav/. Suchen Sie unter den vielen Dateien, die dort zum Download angeboten werden, die jeweils aktuellste Version für Fedora heraus. Sie benötigen sowohl die Installationsdatei für das Programm als auch für die Datenbank. Speichern Sie beide Dateien im Download-Ordner.

Da es sich um RPM-Dateien handelt, können Sie diese bequem per Doppelklick installieren. Damit es zu keinen Abhängigkeitsproblemen kommt, installieren Sie zuerst die Datenbank, danach das Programm.

Anschliessend können Sie einen ersten Virencheck im Terminal vornehmen, indem Sie dort einfach den Befehl clamscan eintippen.

Zu ClamAV wird ein ausführliches Handbuch (in englisch) mit installiert, welches Sie im Pfad /usr/share/doc/clamav-0.94.1/clamdoc.pdf finden.

Donnerstag, 5. März 2009

Acerfand und BIOS 3309

Falls Sie die Lüftersteuerung Ihres Aspire One mit Acerfand kontrollieren und aus irgend einem Grund ein Update auf die BIOS-Version v0.3309 gemacht haben, dann könnten Sie ein Problem haben. Denn auf einigen Geräten arbeitet Acerfand nicht korrekt unter dieser BIOS-Version. Dies betrifft nicht alle Geräte. Sie brauchen also nur dann weiter zu lesen, wenn Sie tatsächlich ein Problem in dieser Konstellation haben.

Laden Sie sich zunächst die neueste Version des Acerfand-Skripts herunter wie im Artikel Lüftersteuerung optimieren erklärt. Das ist zur Zeit die Version 0.06 vom 29.12.2008. Hier ist bereits eine Unterstützung für das BIOS 3309 eingebaut, die jedoch nicht bei allen Systemen gleich gut funktioniert. Installieren Sie das Skript und starten Sie den Computer neu.

Mit etwas Glück haben Sie wieder einen ruhigen Aspire One. Mit etwas weniger Glück scheint die Lüftersteuerung nicht zu funktionieren und wenn Sie wirklich Pech haben, dann heult der Lüfter alle fünf Sekunden auf voller Leistung auf, um sogleich wieder zu verstummen.

Gegen dieses Sirenen-Syndrom hilft die folgende Anpassung des Acerfand-Skripts. Öffnen Sie dazu das Terminal als Root und sichern Sie die aktuelle Acerfand-Version. Dann öffnen Sie die Datei mit Gedit:

gedit /usr/local/bin/acerfand

Für diese Aufgabe ist Gedit unbedingt zu empfehlen, da es aufgrund der Syntax-Hervorhebung einfacher ist, eventuelle Tippfehler zu erkennen. Nur ein Anführungszeichen zu viel oder zu wenig und schon funktioniert das Skript nicht mehr.

Suchen Sie zunächst die Zeile, in der die BIOS-Version 3309 in einer geschweiften Klammer erwähnt wird (Zeile 117) und duplizieren Sie den gesamten Textblock bis einschliesslich zu der Zeile mit dem doppelten Semikolon (Zeile 123).


Nun haben Sie zwei identische Textblöcke. Entfernen Sie im ersten Block jeglichen Hinweis auf andere BIOS-Versionen als 3309 (Zeile 117):

"${BIOS_VERSION_3309}")

Im zweiten Textblock entfernen Sie dagegen genau den Hinweis auf diese Version (Zeile 124):

"${BIOS_VERSION_3304}" | "${BIOS_VERSION_3305}")

Anschliessend ändern Sie im ersten Textblock (den für das BIOS 3309) den Hexwert af in 21, sowohl in Zeile 120 als auch in Zeile 122. Vergleichen SIe dazu das folgende Bildschirmfoto.


Wenn der geänderte Bereich in Ihrer Datei so aussieht wie auf dem Bild oben, dann sichern Sie die Änderungen und starten den Aspire One neu.

Jetzt sollte das Problem mit dem heulenden Lüfter behoben sein und Acerfand wieder so funktionieren wie unter anderen BIOS-Versionen auch.

Übrigens kann es passieren, dass nach dem Aufwachen aus dem Ruhezustand Acerfand nicht mehr die Kontrolle über die Lüftersteuerung übernimmt. Der Lüfter läuft dann ständig, aber leise - genaus so, wie im Urzustand des Systems. In diesem Fall können Sie Acerfand über das Terminal starten:

sudo acerfand

Eventuelle Fehlermeldung über nicht gefundene Pfade können Sie ignorieren. Im Normalfall übernimmt Acerfand nach diesem Befehl wieder brav die Kontrolle über den surrenden Plagegeist im Aspire One.

Mittwoch, 4. März 2009

Sechs + Eins = Acht ?

Vielleicht haben Sie sich auch schon gewundert, dass Sie einen Aspire One mit einer 8 GB grossen SSD erworben haben, das System aber nur eine Speicherkapazität von rund 6.5 GB ausweist.

Das hat zweierlei Gründe: zum Einen zwackt Linpus einen Teil der Kapazität ab, zum Anderen sind wir alle Opfer des Marketing-Sprech.

Linpus richtet, wie jedes Linux-System, einen Teil des Massenspeichers als Auslagerungsort ein, die sogenannte Swap-Partition. Wenn die Daten nicht mehr in den Arbeitsspeicher (RAM) passen, werden sie dort zwischengelagert. Im System-Monitor können Sie sehen, wie stark der Swap genutzt wird; zumeist gar nicht oder nur zu ganz wenigen Prozent. Sie können unter Linpus ohne Probleme den Speicherplatz für die Swap-Partition halbieren und den gewonnenen Platz dem System zur Verfügung stellen.

Vor einigen Jahren haben sich die Festplattenhersteller auf eine vereinfachte Berechnung der Festplattenkapazität geeinigt. Während für den Computer ein GB aus 1024 MB besteht, ein MB aus 1024 kB usw., rechnen die Festplattenhersteller einfach auf einer 1000er-Basis. Da nun aber auch eine Marketingabteilung nicht die Realität binärer Prozesse zu verändern mag, ergibt sich immer wieder die gleiche Enttäuschung beim Festplattenkauf. Die neu erstandene 500 GB-Festplatte bringt gerade einmal 465 GB unter. Natürlich wird ein wenig Speicherplatz auch schon beim Formatieren des Mediums verbraucht, aber der Hauptgrund für den scheinbar verlorenen Festplattenplatz liegt beim Hersteller.

So hat die SSD des Aspire One real nur 7.5 GB, eine SD-Karte, die ebenfalls mit 8 GB beschriftet ist, zeigt im System gerade einmal 7.4 GB auf.

Also: 6.5 GB im System + 1 GB Swap = 8 GB Festplatte. Man kann sich manchmal wirklich nur wundern ...